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Fed-Protokolle: Fed-Abweichler standen auf Juli-Sitzung weitgehend alleine da

ReutersAug 20, 2025 6:47 PM

- Die Währungshüter der Fed, die sich auf der Juli-Sitzung der US-Notenbank für eine Zinssenkung ausgesprochen hatten, fanden laut dem Protokoll des Treffens kaum Unterstützung bei ihren Kollegen. "Nahezu alle Teilnehmer hielten es für angemessen, den Zielkorridor für den Leitzins bei dieser Sitzung bei 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen", hieß es in der Mitschrift der Sitzung vom 29. und 30. Juli, die die Fed am Mittwoch veröffentlichte. Fed-Vizechefin Michelle Bowman und Fed-Gouverneur Christopher Waller hatten gegen die Entscheidung gestimmt. Sie befürworteten stattdessen eine Senkung um einen viertel Prozentpunkt, um einer weiteren Abschwächung des Arbeitsmarktes vorzubeugen. Es war das erste Mal seit 1993, dass mehr als ein Fed-Gouverneur gegen eine Zinsentscheidung votierte.

Keine 48 Stunden nach Abschluss der Sitzung schienen Daten des Arbeitsministeriums die Bedenken von Bowman und Waller zu bestätigen. Sie zeigten, dass im Juli weit weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen wurden, die Arbeitslosenquote anstieg und die Erwerbsquote auf den niedrigsten Stand seit Ende 2022 fiel. Als beunruhigender erwies sich jedoch eine Korrektur der Beschäftigungsschätzungen für die beiden Vormonate nach unten. Die vorherrschende Darstellung eines weiterhin starken Arbeitsmarktes wurde dadurch erheblich in Frage gestellt. US-Präsident Donald Trump entließ daraufhin die Chefin der Arbeitsmarktstatistikbehörde.

Seither veröffentlichte Daten lieferten jedoch eher dem Lager neue Argumente, das stärker ein Anfachen der Inflation durch Trumps aggressive Zollpolitik fürchtet und sich gegen schnelle Zinssenkungen stemmt. Die Jahresrate der Kerninflation beschleunigte sich im Juli kräftiger als erwartet. Zudem stiegen die Erzeugerpreise überraschend kräftig an. Aus dem Protokoll ging zudem hervor, dass die Notenbanker die Debatte über die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation fortsetzten. Mehrere Währungshüter merkten an, dass das derzeitige Leitzinsniveau möglicherweise nicht weit über dem neutralen Niveau liege, bei dem die Wirtschaft weder angeheizt noch gebremst wird.

Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 17. September an. Am Finanzmarkt wurde zuletzt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf fast 85 Prozent taxiert. Es wäre der erste Schritt nach unten in diesem Jahr. Mit Spannung wird daher eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Fed-Symposium in Jackson Hole in Wyoming am Freitag erwartet, von der sich die Finanzmärkte Hinweise auf den weiteren Zinspfad erhoffen.

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