New York, 18. Aug (Reuters) - Ein Großteil der Entwickler von Videospielen setzt einer Umfrage zufolge auf Künstliche Intelligenz. 87 Prozent nutzen bereits KI-Agenten - vor allem für schlankere oder automatisierte Arbeitsabläufe, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage im Auftrag von GoogleGOOGL.O hervorgeht. Die Branche konzentriert sich damit nach einer Welle von Entlassungen auf Kosteneinsparungen. Die meisten Befragten gaben an, dass KI dabei helfe, umständliche und sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren. Dadurch werde den Entwicklern mehr Zeit für kreativere Tätigkeiten verschafft. Spiele-Anbieter setzen zudem auf KI, um hohen Entwicklungskosten und langen Produktionszyklen entgegenzuwirken.
Für die Studie von Google und dem Meinungsforschungsinstitut The Harris Poll wurden Ende Juni und Anfang Juli 615 Spieleentwickler in den USA, Südkorea, Norwegen, Finnland und Schweden befragt. Demnach nutzten rund 44 Prozent die Technologie, um Inhalte zu optimieren und Informationen wie Text, Sprache, Code, Audio und Video schnell zu verarbeiten.
Der Einsatz von KI in Videospielen ist allerdings umstritten. Viele in der Branche äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Arbeitsplatzverluste, Urheberrechtsstreitigkeiten und geringerer Bezahlung. Im vergangenen Jahr traten die Sprecher und Darsteller für Videospiele in Hollywood wegen des Themas KI und Bezahlung in den Streik. Zudem kam es zu Studioschließungen, bei denen mehr als 10.000 Beschäftigte ihre Arbeit verloren.
Der Umfrage zufolge gehen 94 Prozent der Entwickler davon aus, dass KI die Entwicklungskosten langfristig senken werde. Gleichzeitig findet es jedoch rund jeder vierte Entwickler schwierig, den Ertrag seiner KI-Investitionen genau zu messen. Auch die Kosten für die Integration der Technologie seien hoch. Rund 63 Prozent der Befragten äußerten zudem Bedenken hinsichtlich des Dateneigentums. Die Rechtslage bei der Lizenzierung und der Frage, wem genau KI-generierte Inhalte gehören, sei weiterhin unklar.