Zürich, 07. Aug (Reuters) - Die Schweizer Regierung setzt nach dem erfolglosen Versuch, hohe US-Zölle auf Schweizer Waren in letzter Minute abzuwenden, auf weitere Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten für ein Handelsabkommen. "Der Bundesrat hat am 7. August 2025 die Anwendung der Zusatzzölle von 39 Prozent auf alle von der Schweiz in die USA eingeführten Güter zur Kenntnis genommen", erklärte die Regierung am Donnerstag nach einer außerordentlichen Sitzung des Kabinetts. "Er bleibt fest entschlossen, die Gespräche mit den USA fortzusetzen, um so rasch wie möglich eine Senkung dieser zusätzlichen Zölle auf Schweizer Güter zu erreichen."
Gegenmaßnahmen in Form von Gegenzöllen seien derzeit nicht vorgesehen, erklärte die Regierung. Dies würde zu Mehrkosten für die Wirtschaft führen, insbesondere durch eine Verteuerung von Importen aus den USA. Rund 60 Prozent aller Schweizer Exporte in die Vereinigten Staaten seien von dem Zusatzzoll betroffen.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin verließen Washington am Mittwoch nach einem Gespräch mit US-Außenminister Marco Rubio ohne ein neues Handelsabkommen. Ziel der kurzfristig anberaumten Reise in die US-Hauptstadt war es gewesen, den von Präsident Donald Trump vergangene Woche angekündigten Zollsatz von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz abzuwenden. Dieser trat nun am Morgen in Kraft. Es ist einer der höchsten von Trump angekündigten Aufschläge für Einfuhren aus einem bestimmten Land.