Zürich, 05. Aug (Reuters) - Die Schweiz entsendet im Rahmen ihrer Bemühungen um ein US-Handelsabkommen in letzter Minute zwei hochrangige Regierungsmitglieder nach Washington. "Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Vizepräsident des Bundesrates Guy Parmelin fliegen am Dienstag, 5. August 2025, nach Washington, um kurzfristige Treffen mit den US-Behörden zu ermöglichen und Gespräche im Hinblick auf eine Verbesserung der Zoll-Situation der Schweiz führen zu können", erklärte das Finanzministerium am Dienstag.
Keller-Sutter, die auch Finanzministerin ist, und Wirtschaftsminister Parmelin würden von einer kleinen Delegation begleitet. Ziel der Mission sei es, den Vereinigten Staaten ein attraktiveres Angebot zu unterbreiten, um die Höhe der Zusatzzölle für die Schweizer Exporte zu verringern und dabei die Anliegen der USA zu berücksichtigen, erklärte das Finanzministerium. Einzelheiten zu den Vorschlägen wurden nicht genannt.
US-Präsident Donald Trump hat am vergangenen Freitag überraschend einen Zollsatz von 39 Prozent auf Schweizer Waren angekündigt und damit in der exportorientierten Wirtschaft des Landes Alarmstimmung ausgelöst. Die Regierung, die nach den im April zunächst in Aussicht gestellten 31 Prozent rasch eine Absichtserklärung für ein Handelsabkommen mit einem niedrigeren Zollsatz ausgehandelt hatte, wurde davon auf dem falschen Fuß erwischt. Am Montag hatte das Kabinett in einer Sondersitzung beschlossen, den USA in neuen Verhandlungen "ein noch attraktiveres Angebot zu unterbreiten". Der neue Zollsatz soll am Donnerstag in Kraft treten.