Berlin, 03. Aug (Reuters) - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat laut einem Vorabbericht die Beseitigung interner Barrieren im EU-Binnenmarkt gefordert. Es gehe um eine Gesamt-Belastung durch solche Barrieren von 44 Prozent, also fast das Dreifache der drohenden Trump-Zölle, sagte Reiche laut Vorabbericht der "Bild am Sonntag". "Das sind über das Jahr genommen Milliarden Verluste, die den Unternehmen und damit auch den Arbeitnehmern verloren gehen", erklärte sie dem Blatt vorab. Die EU müsse demnach endlich ihren Binnenmarkt vollenden, forderte die Ministerin. Zuletzt habe es "kleine Fortschritte" auf diesem Weg gegeben. Aber: "Wir sind noch längst nicht am Ende", sagte sie der Zeitung.
Der Schaden sei immens, erklärte auch die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm der "Bild am Sonntag": "Diese vielen unterschiedlichen Regeln schrecken Unternehmen und vor allem Investoren ab. Nicht nur innerhalb der EU, sondern auch aus Staaten, die in die EU exportieren wollen. Unternehmen investieren nicht, wenn sie die Regelungen gar nicht mehr durchschauen. Auf EU-Ebene, in den Mitgliedsstaaten, in den Bundesländern und in den Kommunen – überall gibt es unterschiedliche oder zusätzliche Regeln."