Kairo/Jerusalem, 01. Aug (Reuters) - Kurz nach dem Besuch des US-Sondergesandten im Gazastreifen sind örtlichen Angaben zufolge drei Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe eines Geländes der umstrittenen Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Rafah an der Grenze zu Ägypten, wie palästinensische Sanitäter am Freitag mitteilten. Zuvor hatte Steve Witkoff, der Nahost-Gesandte von US-Präsident Donald Trump, eine GHF-Stelle zur Ausgabe von Lebensmitteln besucht. Er ist der erste hochrangige US-Vertreter, der den Gazastreifen seit Kriegsbeginn besuchte. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs zu den mutmaßlichen Tötungen lag zunächst nicht vor.
Die Vereinten Nationen (UN) lehnen eine Zusammenarbeit mit der GHF ab. Die Organisation verteile Lebensmittel auf eine Weise, die für die Hilfesuchenden gefährlich sei und die Grundsätze der Neutralität verletze. Den UN zufolge sind seit Beginn der GHF-Tätigkeit im Mai mehr als 1000 Menschen bei dem Versuch, Hilfe zu erhalten, getötet worden. Die meisten davon seien durch Schüsse der israelischen Streitkräfte in der Nähe von Ausgabepunkten für Hilfsgüter ums Leben gekommen. Die von Israel und den USA unterstützte GHF erklärte hingegen, an ihren Verteilstationen sei niemand getötet worden.