29. Jul (Reuters) - Das US-Bahnunternehmen Union PacificUNP.N hat die Weichen für eine Übernahme des Rivalen Norfolk SouthernNSC.N gestellt und will sich diese rund 85 Milliarden Dollar kosten lassen. Durch die Transaktion entstehe ein Konzern mit einem Unternehmenswert von 250 Milliarden Dollar, der ein Einsparpotenzial von jährlich rund 2,75 Milliarden Dollar biete, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Durch den Zusammenschluss entstünde der erste landesweite Güterbahnbetreiber der USA, der die Ost- und Westküste verbindet. Union Pacific nimmt dabei eine starke Stellung im Westen der Vereinigten Staaten ein, Norfolk Southerns rund 19.500 Meilen umfassendes Schienennetz erstreckt sich über 22 Bundesstaaten im Osten. Bereits am Donnerstag hatten die beiden Konzerne fortgeschrittene Gespräche bestätigt.
Die Transaktion steht vor hohen regulatorischen Hürden und gilt als wichtiger Test für die Haltung der US-Regierung von Präsident Donald Trump in Wettbewerbsfragen. Die für die Eisenbahnen zuständige US-Aufsichtsbehörde Surface Transportation Board (STB) signalisiert unter ihrem von Trump ernannten Chef Patrick Fuchs seit Anfang 2025 eine industriefreundlichere Haltung mit Blick auf Fusionen.
Indes stößt der Plan auf den Widerstand der Gewerkschaften. "Diese Fusion ist weder für die Arbeitnehmer, die Bahnkunden noch für die breite Öffentlichkeit gut", sagte Jeremy Ferguson, Präsident der Transportabteilung der Gewerkschaft SMART-TD. Er kündigte an, sich "mit allen Mitteln" bei der Aufsichtsbehörde und der Regierung Gehör zu verschaffen. Einem Insider zufolge prüfen auch die Wettbewerber BNSF und CSXCSX.O ihrerseits einen Zusammenschluss.