Rio de Janeiro, 17. Jul (Reuters) - Der brasilianische Ölkonzern PetrobrasPETR4.SA erwägt wegen der von den USA angekündigten Zölle eine Umleitung seiner Lieferungen nach Asien. Die USA seien kein wesentlicher Markt für Petrobras, sagte die Chefin des Staatskonzerns, Magda Chambriard, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Im Allgemeinen sind wir nicht sehr besorgt", erklärte sie in ihren ersten öffentlichen Äußerungen zu den von US-Präsident Donald Trump angekündigten 50-prozentigen Zöllen. Die Exporte in die USA machten im ersten Quartal etwa vier Prozent der gesamten Öllieferungen von Petrobras aus.
Die neuen US-Zölle sollen am 1. August in Kraft treten. Es ist jedoch unklar, ob diese auch für Öl gelten werden. Der Rohstoff war von Trumps früheren Zöllen in Höhe von zehn Prozent ausgenommen gewesen. Auch die USA dürften kaum Auswirkungen spüren, sollte Brasilien seine Exporte einstellen: Dem Beratungsunternehmen StoneX zufolge lieferte das südamerikanische Land im Jahr 2025 bislang weniger als drei Prozent des in den USA verbrauchten Öls.
Bei Ölprodukten entfielen im ersten Quartal 37 Prozent der brasilianischen Gesamtausfuhren von 209.000 Barrel pro Tag auf die USA. Analysten zufolge könnte dieses Volumen jedoch ebenfalls problemlos in andere Länder umgeleitet werden.