11. Jul (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Konflikte im Nahen Osten. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
11.35 Uhr - Im Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) seit dem 27. Mai mindestens 798 Menschen beim Versuch getötet worden, an Lebensmittel zu gelangen. Allein 615 Menschen seien in der Nähe von Verteilstellen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden, teilt eine Sprecherin des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR) der UN mit. 183 Menschen seien vermutlich auf der Route von Hilfskonvois getötet worden. Die GHF wird von den USA und Israel unterstützt, ist aber umstritten. Seit Ende Mai verteilt sie Hilfspakete und hat wiederholt bestritten, dass es an ihren Standorten zu Zwischenfällen gekommen ist. Allerdings hat das israelische Militär solche Vorfälle eingeräumt, bei denen Palästinenser zu Schaden gekommen sind. Die GHF bedient sich privater US-Sicherheits- und Logistikunternehmen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Dabei umgeht sie weitgehend ein von den UN geführtes System. Vor allem die UN bewerten die Verteilung durch die GHF als unzureichend und gefährlich für die Hilfesuchenden. Zudem sei die Organisation nicht überparteilich. Vor der GHF hatten vor allem UN-Organisationen wie das Palästinenserhilfswerk UNRWA großflächig Hilfsgüter verteilt. Seit Jahresbeginn darf das UNRWA per Knesset-Beschluss nicht mehr auf israelischem Boden aktiv sein. Nach israelischer Darstellung ist das Hilfswerk von der Hamas unterwandert, das UNRWA bestreitet den Vorwurf.
01.55 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hofft während eines Besuchs in Washington auf ein Geisel-Abkommen in wenigen Tagen. Von den 50 Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden, seien vermutlich nur 20 am Leben, sagt Netanjahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview. Ein mögliches Abkommen sehe vor, die Hälfte der Lebenden und die Hälfte der Toten freizubekommen. Zudem werde es wahrscheinlich eine 60-tägige Feuerpause geben, die beide Seiten für Versuche zur Beendigung des Konflikts nutzen könnten. Die Hamas erklärte ihrerseits, es gebe mehrere Streitpunkte bei den laufenden Gesprächen. Dazu zählten die Hilfslieferungen, der Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und "echte Garantien für eine dauerhafte Waffenruhe".