28. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Krisen in Nahost. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
04.20 Uhr - Nach vielen tödlichen Schüssen bei Essensverteilzentren im Gazastreifen hat die Generalstaatsanwaltschaft in Israel einem Zeitungsbericht zufolge offenbar eine Untersuchung von möglichen Kriegsverbrechen und Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht durch das israelische Militär angeordnet. Wie die Zeitung "Haaretz" berichtete, besteht der Verdacht, dass israelische Streitkräfte absichtlich auf palästinensische Zivilisten in der Nähe von Verteilungsstellen für Hilfsgüter geschossen haben sollen. Haaretz, eine linksgerichtete israelische Zeitung, zitierte zuvor anonym israelische Soldaten mit der Aussage, ihnen sei befohlen worden, auf die Menschenmengen zu schießen, um sie zurückzudrängen. Das Militär teilte Reuters mit, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte ihre Soldaten nicht angewiesen hätten, absichtlich auf Zivilisten zu schießen. Hunderte von Palästinensern und Palästinenserinnen wurden seit dem vergangenen Monat in der Nähe von Verteilungszentren für Lebensmittel getötet, wie örtliche Krankenhäuser und Behörden mitteilten.
03.30 Uhr - In einer Erklärung am späten Freitagabend sagte ein Sprecher der umstrittenen Hilfsorganisation GHF im Gazastreifen, dass es bisher keine Zwischenfälle oder Todesopfer an oder in der unmittelbaren Umgebung der Verteilungsstellen gegeben habe. "Die GHF hat keine Kenntnis von diesen Vorfällen, aber diese Anschuldigungen sind zu schwerwiegend, um sie zu ignorieren, und wir fordern Israel daher auf, sie zu untersuchen und die Ergebnisse zeitnah und transparent zu veröffentlichen", so der Sprecher. In der Erklärung heißt es weiter, dass das israelische Militär die Aufgabe habe, allen humanitären Organisationen, die im Gazastreifen tätig seien, einschließlich der GHF, sicheres Geleit zu gewähren. Tausende von Menschen versammeln sich täglich vor den Verteilungszentren und warten auf die nächsten Lebensmittellieferungen, aber fast täglich gibt es Berichte über Schießereien und Tote auf den Zufahrtswegen. Nach Angaben von Medizinern wurden am Freitag erneut sechs Menschen durch Schüsse getötet, als sie versuchten, im südlichen Gazastreifen Lebensmittel zu erhalten.