27. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht überprüfen.
15.14 Uhr - Kanzler Friedrich Merz ist offen für eine Debatte über die Nutzung eingefrorener russischer Staatsvermögen, warnt aber vor Risiken. "Diese Diskussion sollten wir offen führen", sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Aber es gebe zwei schwierige Aspekte: "Wäre ein solcher Schritt rechtlich zulässig? Und wie reagieren die Kapitalmärkte, die Verlässlichkeit schätzen?". Auf jeden Fall sollte das Geld dem Wiederaufbau der Ukraine dienen, aber da sei man noch lange nicht. In der EU lagert russisches staatliches Geld im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro. Die Erträge des eingefrorenen Geldes dienen derzeit dazu, einen 50 Milliarden-Dollar-Kredit an die Ukraine abzusichern. Merz bekräftigt, man könne Russland nur mit verschärften Sanktionen an den Verhandlungstisch bekommen.
11.38 Uhr - Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Samar in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk werden nach Angaben des Gouverneurs drei Menschen getötet. Mindestens 14 weitere seien verletzt worden. Es ist der zweite russische Raketenangriff auf die Industriestadt in der Zentralukraine innerhalb der vergangenen drei Tage.
09.12 Uhr - Die Ukraine meldet wieder einen massiven russischen Luftangriff. Russland habe in der Nacht mit 363 Drohnen und acht Raketen angegriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Die Luftabwehr habe davon 359 Drohnen sowie sechs Raketen abgeschossen. Der Angriff habe sich hauptsächlich gegen die westliche Kleinstadt Starokostjantyniw gerichtet, in der sich ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt befindet. Die Stadt ist häufig Ziel russischer Luftangriffe. Bei dem landesweiten Angriff habe es drei direkte Treffer gegeben, teilt die Luftwaffe weiter mit. Zudem seien acht Gebiete von herabfallenden Trümmern nach Abschüssen getroffen worden. Ob der Luftwaffenstützpunkt beschädigt wurde oder wo sonst Schäden entstanden sind, wurde nicht erklärt. Russland hat seine Luftangriffe in den vergangenen Wochen verstärkt, trotz der beiden Runden direkter Verhandlungen mit der Ukraine in der Türkei Mitte Mai und Anfang Juni.
07.40 Uhr - Knapp zwei Drittel der Deutschen befürworten eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Das geht aus dem ZDF-Politbarometer hervor. 30 Prozent lehnen die Aufrüstung ab. Der Nato-Gipfel hat vergangenen Mittwoch angesichts der russischen Bedrohung eine Aufstockung der Verteidigungsausgaben von den bislang geltenden zwei Prozent auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2035 beschlossen.
06.37 Uhr - Der russische Flughafen Wolgograd östlich der Ukraine wird nach nächtlichen Drohnenangriffen wieder für den Flugverkehr freigegeben. Das teilt die Luftfahrtbehörde Rosawiazija auf Telegram mit, nachdem der Flughafen über drei Stunden lang geschlossen worden war. Auch der Straßenverkehr über den Don-Fluss im Bezirk Kalachewski der Region Wolgograd ist eingeschränkt. Grund sei die Beseitigung von Trümmern nach dem Drohnenangriff, erklärt die örtliche Verwaltung. "Minenräumer sind im Einsatz", schreibt Wolgograd-Gouverneur Andrej Botscharow auf Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben.