Berlin, 24. Jun (Reuters) - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche plädiert im Handelsstreit mit den USA für ein schnelles Rahmenabkommen. Dieses müsse die wichtigsten Punkte ansprechen und die Unsicherheit aus dem Konflikt nehmen, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin beim Tag der Industrie. Denn Unternehmen verlören jeden Tag Geld durch den Handelsstreit. Bis Anfang Juli hofft die EU-Kommission, die die Handelspolitik in Europa koordiniert, auf eine Verständigung mit den USA. Bis dahin sind einige, aber nicht alle der neuen US-Zölle vorübergehend auf Eis gelegt. Reiche ergänzte, man könne natürlich alles im Detail ausloten. "Das dauert." Ziel sollte eher sein, einen zweiseitigen Rahmen vorzugeben. Das könne Sicherheit schaffen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte der EU-Kommission am Montag ungewöhnlich offen zu komplizierte Zollverhandlungen mit den USA vorgeworfen. "400, 500, 600 verschiedene Zollkodizes mit den Amerikanern jetzt zu verhandeln, ist der falsche Zeitpunkt mit dem falschen Thema. Wir brauchen jetzt schnelle gemeinsame Entscheidungen für vier, fünf große Industrien: Automobilindustrie, Chemie, Pharma, Maschinenbau."