16. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den eskalierten Konflikt zwischen Israel und dem Iran, den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und um die Auswirkungen auf die Region. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
12.18 Uhr - Russland hat seine Bereitschaft zur Vermittlung im Konflikt um das iranische Atomprogramm bekräftigt. Der Vorschlag, hoch angereichertes Uran aus dem Iran zu lagern und in Brennstoff für zivile Reaktoren umzuwandeln, liege weiter auf dem Tisch, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Mit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Israel und dem Iran habe sich die Situation jedoch "erheblich verkompliziert". Russland hatte seinen Vorschlag vor Beginn der gegenseitigen Luftangriffe zwischen Israel und dem Iran vorgelegt. Der Iran besteht auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomkraft. Die schnell voranschreitende Urananreicherung hat jedoch im Westen und in der Nahost-Region Befürchtungen verstärkt, die Islamische Republik könnte bald eine Atomwaffe entwickeln.
11.53 Uhr - Bundesaußenminister Johann Wadephul legt bei seiner Rückkehr aus der Golfregion nach Berlin einen Zwischenstopp in Zypern ein, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts mitteilt. Dort sei ein Treffen mit dem zyprischen Außenminister geplant.
11.50 Uhr - Deutschland bezieht keine direkten Rohöl-Lieferungen aus dem Iran. Das sagt eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag in Berlin. Die Bundesregierung beobachte den Ölmarkt und die Preisentwicklung sehr genau. Dieser sei zwar leicht gestiegen, aber noch unter dem Vorjahresniveau. Die Versorgungssicherheit in Deutschland bleibe gewährleistet.
11.35 Uhr - Das Auswärtige Amt fordert alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen (https://krisenvorsorgeliste.diplo.de/signin). Damit können die deutschen Auslandsvertretungen im Notfall schnell Kontakt zu den Menschen aufzunehmen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagt in Berlin, derzeit hätten sich knapp 4000 Deutsche in Israel bei Elefand registriert, die Zahl steige. In Iran seien knapp 1000 Deutsche eingetragen. Konkrete Pläne für Evakuierungen gebe es derzeit nicht, man halte sich aber alle Optionen offen, sagt der Sprecher.
11.09 Uhr - Nach den neuen israelischen Luftangriffen auf den Iran gibt es der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge keine Anzeichen für weitere Schäden an den Urananreicherungsanlagen in Natans und Fordow. Die UN-Behörde bleibe im Iran präsent, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Die Inspektionen im Iran würden fortgesetzt, sobald die Sicherheitsbedingungen dies zuließen, wie es die Verpflichtungen der Islamischen Republik im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags erforderten, so Grossi in einer Mitteilung an den Gouverneursrat der IAEA.
10.35 Uhr - Polen bereitet die Evakuierung von etwa 200 Staatsbürgern aus Israel vor. Die Ausreise soll über die jordanische Hauptstadt Amman erfolgen, kündigt die stellvertretende Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys an. "Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Stunden bereit sein werden. Die Evakuierung betrifft diejenigen, die als Touristen festsitzen, sowie Personen, die sich nur kurz dort aufhalten", sagt Moscicka-Dendys vor Journalisten.
10.18 Uhr - Der Iran bereitet nach eigenen Angaben einen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag vor. Das Parlament arbeite an einem Gesetzentwurf dazu, sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran. Der Iran sei aber weiterhin gegen Massenvernichtungswaffen. In der vergangenen Woche hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) dem Iran vorgeworfen, mit seinem Nuklearprogramm gegen seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag zu verstoßen. Der Iran bestreitet Vorwürfe, nach Atomwaffen zu streben.
09.40 Uhr - Israel hat erneut einen Raketenangriff aus dem Jemen gemeldet. Allerdings sei die Rakete niedergegangen, bevor sie israelisches Gebiet erreicht habe, teilt das Militär mit. Es hatte nach eigenen Angaben das Geschoss zuvor identifiziert und ein Abfangmanöver eingeleitet. Die Huthi-Rebellen aus dem Jemen hatten am Wochenende erstmals in den Luftkrieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und erklärt, in Abstimmung mit der Führung in Teheran mehrere Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Die mit dem Iran verbündete Islamisten-Miliz hatte bereits in den vergangenen Monaten zur Unterstützung der Hamas im Gaza-Krieg immer wieder Israel mit Raketen attackiert, wovon die meisten aber abgefangen wurden.
08.10 Uhr - Angesichts der anhaltenden Luftangriffe zwischen Israel und dem Iran entsenden die USA offenbar den Flugzeugträger "USS Nimitz" in die Region. Das Kriegsschiff verließ am Montagmorgen das Südchinesische Meer und nahm Kurs nach Westen Richtung Nahost, wie aus Daten des Online-Schiffsbeobachtungsdienstes Marine Traffic hervorging. Ein für zum Ende der Woche geplanter Stopp in der vietnamesischen Hafenstadt Danang einschließlich offiziellem Empfang wurde Insidern und Diplomatenkreisen zufolge abgesagt. Als Grund für die Absage habe die US-Botschaft in Hanoi "eine dringende operative Anforderung" genannt, sagt einer der Insider. Eine Stellungnahme von US-Seite lag zunächst nicht vor. Die "Nimitz" war mitsamt ihrer Begleitkampfgruppe in der vergangenen Woche für Übungen im Südchinesischen Meer.
07.38 Uhr - Israels Verteidigungsminister Israel Katz droht nach iranischen Raketeneinschlägen in Tel Aviv und Haifa den Menschen in Teheran. Die Bewohner der iranischen Hauptstadt würden "den Preis bezahlen, und das bald", erklärt Katz.
07.15 Uhr - Im Iran ist laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars ein Mann hingerichtet worden, der für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben soll. Es wäre die dritte Hinrichtung in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit Vorwürfen, die sich um Spionage für Israel drehen.
06.55 Uhr - Irans Präsident Massud Peseschkian erklärt, sein Land habe keine Absicht, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran werde aber weiterhin auf sein Recht auf Atomenergie und Kernforschung beharren.
04.45 Uhr - Israels öffentlich-rechtlicher Sender Kan hat mehrere Verletzte nach einem iranischen Raketenangriff auf die Hafenstadt Haifa am Montag gemeldet. Auch iranische Staatsmedien bestätigten, dass die drittgrößte Stadt Israels beim letzten Angriff getroffen wurde. Das britische Sicherheitsunternehmen Ambrey teilte mit, dass in einem Kraftwerk in der Nähe des Hafens in Haifa Brände beobachtet wurden. Ambrey habe auf Videoaufnahmen beobachtet, wie das israelische Militär den Angriff abfängt, dann aber die Einschläge zweier Hyperschallraketen folgten.
04.00 Uhr - Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach eigenen Aussagen gesagt, dass eine Verhandlungslösung im Iran-Konflikt langfristig die beste Option sei. Sie habe am Samstag auch mit US-Präsident Donald Trump gesprochen und sei bereit, sich mit gleichgesinnten Partnern zu koordinieren, um die Stabilität der Märkte, insbesondere der Energiemärkte, zu sichern, so von der Leyen am Sonntag (Ortszeit) vor dem G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis.
03.25 Uhr - Das israelische Militär meldet einen weiteren Raketenangriff aus dem Iran. Liveaufnahmen der Nachrichtenagentur Reuters zeigten mehrere Raketen über Tel Aviv. Augenzeugen berichteten gegenüber Reuters von mehreren Explosionen über Jerusalem.
00.40 Uhr - US-Präsident Donald Trump hofft, dass Israel und der Iran bald einen Waffenstillstand verhandeln werden. Er fügte allerdings hinzu, dass Länder manchmal die Dinge erst einmal ausfechten müssten. Im Gespräch mit Reportern auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada sagte Trump zudem, die USA würden Israel weiterhin unterstützen. Er lehnte es jedoch ab zu sagen, ob er Israel bereits gebeten habe, die Angriffe auf den Iran zu unterbrechen.
00.25 Uhr - Das israelische Militär greift eigenen Angaben zufolge im Moment im Zentraliran Anlagen mit iranischen Bodenraketen (SSM) an.