
Investing.com - Das US-Justizministerium untersucht derzeit Live Nation Entertainment Inc (NYSE:LYV) und AEG Presents im Rahmen eines kartellrechtlichen Verfahrens. Im Fokus steht dabei die Frage, ob beide Unternehmen ihre Rückerstattungspolitik während der Konzertabsagen im Pandemiejahr 2020 möglicherweise rechtswidrig abgestimmt haben. Das berichtet Bloomberg.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen Live Nation – die Muttergesellschaft von Ticketmaster – und deren CEO Michael Rapino. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen prüfen die Behörden außerdem, ob es Absprachen mit Künstlern und Talentagenturen gab, um pandemiebedingte Verluste zu steuern.
Die Untersuchungen laufen bereits seit der Präsidentschaft von Joe Biden, haben sich jedoch unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump noch einmal intensiviert. Die Staatsanwaltschaft wertet weiterhin interne Unterlagen aus und führt Befragungen durch – bislang allerdings ohne formelle Anklage.
Die Aktie von Live Nation verlor gestern rund 2,6 %, was zeigt, dass Anleger das zunehmende regulatorische Risiko ernst nehmen. Das Unternehmen stand in der Vergangenheit schon mehrfach im Visier der Kartellbehörden – eine strafrechtliche Untersuchung stellt jedoch eine neue Eskalationsstufe dar.
Dan Wall, Executive Vice President für Unternehmens- und Regulierungsfragen bei Live Nation, wies die Vorwürfe zurück: „Es ist nicht illegal, wenn Künstleragenten, Veranstalter und Ticketing-Unternehmen zusammenarbeiten, um die beispiellosen Herausforderungen einer globalen Pandemie zu bewältigen“, sagte er. „Wir haben weder mit AEG noch mit irgendjemand anderem konspiriert.“