Detroit, 01. Mai (Reuters) - Der US-Autobauer General Motors GM.N hat seine Gewinnprognose wegen milliardenschwerer Zollkosten deutlich gesenkt. Für dieses Jahr werde nur noch ein bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen zehn und 12,5 Milliarden Dollar erwartet, wie das Unternehmen aus Detroit am Donnerstag mitteilte. Bisher war der Konzern von 13,7 bis 15,7 Milliarden Dollar ausgegangen. Die Belastung durch die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zölle wird mit vier bis fünf Milliarden Dollar angegeben. Der Überschuss soll nun zwischen 8,2 und 10,1 Milliarden Dollar liegen, bisher war von 11,2 bis 12,5 Milliarden Dollar die Rede.
Noch am Dienstag hatte General Motors bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal keine Prognose gewagt. Der Konzern verwies dabei auf signifikante Auswirkungen der Zölle und wollte sich zunächst Klarheit darüber verschaffen. Im ersten Quartal profitierte GM von Vorzieheffekten. Der Umsatz legte um 2,3 Prozent auf 44 Milliarden Dollar zu und lag damit höher als von Analysten erwartet. Die Branche habe zweifellos davon profitiert, dass Kunden sich vor erwarteten Preiserhöhungen für einen Neuwagen entschieden hätten, sagte Finanzchef Paul Jacobson.
Seit Anfang April sind in den USA 25 Prozent Zusatzzoll für Importautos fällig, Zölle für Autoteile sollen ab Mai erhoben werden. Einer Studie des Center for Automotive Research zufolge dürfte das die Kosten für die Autoindustrie in den USA in diesem Jahr um 108 Milliarden Dollar nach oben treiben. Die US-Regierung will nach den jüngsten Konsultationen mit Autoherstellern die Folgen der von Trump eingeführten Sonderzölle abmildern.