Moskau, 30. Apr (Reuters) - Ein Frieden in der Ukraine ist der russischen Führung zufolge nicht so rasch möglich, wie dies die USA wünschen. Präsident Wladimir Putin sei offen für einen Frieden mit der Ukraine und arbeite zusammen mit den USA intensiv daran, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Allerdings sei der Konflikt so komplex, dass die von den USA geforderten schnellen Fortschritte nur schwer zu erreichen seien. "Der Präsident ist weiterhin offen für politische und diplomatische Methoden zur Lösung dieses Konflikts", sagte Peskow vor der Presse. Er unterstrich, dass Russlands Ziele erreicht werden müssten und dass die Führung in Moskau es vorziehen würde, diese Ziele auf friedlichem Wege zu erreichen. "Was wir tun – die spezielle Militäroperation, alle Entscheidungen Putins – sind absolut richtig. Und es ist unsere Pflicht, siegreich zu sein".
Russland hatte die Ukraine im Februar 2022 angegriffen und hält derzeit große Teile des Landes im Osten sowie die Halbinsel Krim besetzt.
Putin habe seine Bereitschaft zu direkten Gesprächen mit der Ukraine bekundet, es habe aber bisher keine Antwort der ukrainischen Regierung gegeben, sagte Peskow. "Leider haben wir in diesem Zusammenhang keine Stellungnahmen aus Kiew gehört. Wir wissen also nicht, ob Kiew bereit ist oder nicht", sagte er auf Englisch.
US-Präsident Donald Trump, der nach eigener Aussage als Friedensstifter in Erinnerung bleiben möchte, hat wiederholt erklärt, er wolle das "Blutbad" des seit mehr als drei Jahren andauernden Krieges in der Ukraine beenden. Er und sein Außenminister Marco Rubio drohten jedoch unlängst mit einem Ausstieg aus den Friedensbemühungen, sollte es nicht rasch klare Anzeichen für einen Fortschritt geben.
"Wir verstehen, dass Washington in diesem Prozess einen schnellen Erfolg erzielen möchte", sagte Peskow dazu auf Englisch. Die Nachrichtenagentur Tass zitierte ihn zudem mit den Worten, die Ursachen für die Ukraine-Krise seien zu komplex, als dass sie an einem Tag gelöst werden könnten.
Die USA drängten Russland und die Ukraine abermals zu einer Vereinbarung zur Beendigung des Krieges. Beide Seiten sollten nun konkrete Vorschläge vorlegen, sagte Rubio. Anderenfalls würden die USA ihre Rolle als Vermittler aufgeben, drohte der Republikaner erneut. Am Dienstag erklärte Trump, er glaube, dass der russische Präsident Wladimir Putin trotz der jüngsten massiven Angriffe auf die Ukraine den Krieg beenden wolle. Auf die Frage, ob Putin seiner Meinung nach Frieden schließen wolle, antwortete Trump in ABC News: "Ich denke schon." Trump fügte hinzu: "Wenn ich nicht wäre, würde er, glaube ich, das ganze Land übernehmen wollen. Ich sage Ihnen, ich war nicht glücklich, als ich sah, wie Putin Raketen auf einige Städte abfeuerte."