Investing.com - Nach der angekündigten Übernahme von Worldpay und dem Verkauf der Issuer-Solutions-Sparte an Fidelity National Information Services (NYSE:FIS) stellt sich Global Payments (NYSE:GPN) auf einen grundlegenden Umbau ein. Doch statt Euphorie macht sich bei Beobachtern Skepsis breit.
RBC Capital Markets stufte die Aktie des Zahlungsdienstleisters nun von "Outperform" auf "Sector Perform" ab und kappte das Kursziel deutlich von 139 auf 86 US-Dollar. Der geplante Umbau berge kurzfristig mehr Risiken als Chancen, hieß es in einer aktuellen Studie. Die Analysten rechnen damit, dass sich nennenswerte Erfolge der Neuausrichtung frühestens ab 2027 einstellen dürften.
Global Payments hatte Mitte April angekündigt, seine Issuer-Solutions-Sparte für 13,5 Milliarden Dollar an FIS zu verkaufen und zugleich Worldpay für eine Netto-Summe von 22,7 Milliarden Dollar zu übernehmen. Teil des Deals sind auch 7,7 Milliarden Dollar an neuen Schulden sowie eine 15-prozentige Beteiligung der Private-Equity-Gesellschaft GTCR an Global Payments.
Das Management erhofft sich durch die Transaktionen eine deutlich stärkere Marktposition im globalen Zahlungsverkehr. RBC äußerte hier jedoch Zweifel. Der Hinweis auf FIS, das selbst mit der Integration von Worldpay zu kämpfen hatte, lasse erahnen, dass sich die gewünschte Skalierung auch diesmal als schwierig erweisen könnte.
In den kommenden 12 bis 18 Monaten drohten laut RBC Belastungen durch die Integration, die Plattformkonsolidierung und die gestiegene Verschuldung. Selbst die Zielvorgaben für das Geschäftsjahr 2025 könnten damit unter Druck geraten.
Positiv bewerten die Analysten zwar, dass Global Payments künftig als reiner Zahlungsdienstleister auftreten wird. Doch ohne sichtbare Kostensynergien seien sowohl das Wachstum als auch eine nachhaltige Margenverbesserung fraglich.