Investing.com - Die Intel-Aktie (NASDAQ:INTC) ist am Donnerstagabend nachbörslich um rund sechs Prozent abgesackt. Zwar legte der US-Chipkonzern besser als erwartete Quartalszahlen vor, doch der Ausblick fiel enttäuschend aus. Es war der erste Bericht unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan, der im März das Ruder von Pat Gelsinger übernommen hatte.
Für das erste Quartal wies Intel einen Verlust von 800 Millionen US-Dollar aus - das entspricht einem Fehlbetrag von 19 Cent je Aktie. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar erzielt. Belastet wurde das Ergebnis unter anderem durch höhere Herstellungskosten und Abschreibungen. Bereinigt blieb immerhin ein Gewinn von 13 Cent je Aktie - und damit mehr als Analysten erwartet hatten.
Beim Umsatz lag Intel mit 12,7 Milliarden US-Dollar ebenfalls leicht über den Prognosen. Gegenüber dem Vorjahr blieb der Wert damit kontant. Lichtblick war das Geschäft mit Rechenzentren: Die Sparte legte um acht Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar zu. Neu ist, dass das bisher eigenständige Netzwerk- und Edge-Geschäft künftig in diesen Bereich integriert wird.
Weniger erfreulich verlief das PC-Geschäft. Der Bereich Client Computing verzeichnete ein Minus von acht Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar. Die hauseigene Foundry-Sparte kam auf 4,7 Milliarden US-Dollar Umsatz, wobei ein Großteil davon durch interne Aufträge generiert wurde.
Für das zweite Quartal bleibt Intel vorsichtig. Der Umsatz soll bei 11,2 bis 12,4 Milliarden US-Dollar liegen - damit bleibt der Konzern klar unter den Erwartungen des Marktes (12,8 Milliarden US-Dollar). Auch beim Gewinn stellt Intel lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht. Mögliche Restrukturierungskosten sind darin noch nicht enthalten.
Gleichzeitig kündigte Intel ein Sparprogramm an. Die operativen Ausgaben sollen 2025 auf 17 Milliarden US-Dollar sinken - zuvor waren 17,5 Milliarden geplant. Auch bei den Investitionen wird der Rotstift angesetzt: Für 2025 visiert der Konzern 18 Milliarden US-Dollar an, zwei Milliarden weniger als ursprünglich angekündigt.
Die Erwartungen an den neuen Chef sind hoch. Investoren hoffen, dass Tan den Strategiewechsel hinbekommt . denn Intel hat in den vergangenen Jahren spürbar Marktanteile verloren. Vor allem im boomenden Geschäft mit KI-Chips hinkt der Konzern Rivalen wie Nvidia (NASDAQ:NVDA) deutlich hinterher.
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