Investing.com - Ein enttäuschender Jahresstart und Sorgen wegen möglicher Zollbelastungen haben am Donnerstag auf die Aktien von Nokia (HE:NOKIA) gedrückt. Im US-amerikanischen Frühhandel fielen die Titel um rund acht Prozent. Auch in Helsinki rutschten sie um 7,8 Prozent ab. Der Netzwerkausrüster hatte im ersten Quartal einen überraschenden Verlust eingefahren - und zugleich vor Belastungen im laufenden Quartal gewarnt.
Nach einem Gewinn von 438 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum stand bei Nokia zum Jahresauftakt ein Fehlbetrag von 60 Millionen Euro in den Büchern. Hintergrund war laut Unternehmen eine einmalige Belastung von 120 Millionen Euro im Zusammenhang mit einem älteren Mobilfunkprojekt aus dem Jahr 2019.
Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr leicht um ein Prozent auf 4,39 Milliarden Euro zurück – und blieb damit hinter den Analystenschätzungen von 4,44 Milliarden Euro. Besonders deutlich fiel der Rückgang beim operativen Ergebnis aus: Der bereinigte Gewinn brach um 74 Prozent auf 156 Millionen Euro ein. Erwartet worden waren rund 300 Millionen Euro.
Für das laufende zweite Quartal rechnet Nokia mit zusätzlichen Belastungen von 20 bis 30 Millionen Euro durch neue Handelszölle – vor allem wegen möglicher Störungen in der Lieferkette. Konzernchef Justin Hotard sprach dennoch von stabiler Nachfrage. Frühzeitiges Kundenfeedback aus wichtigen Märkten sei positiv ausgefallen, hieß es.
„Kurzfristige Störungen sind nicht auszuschließen“, so Hotard. „Aber wir werden die Flexibilität unseres globalen Produktionsnetzwerks nutzen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.“
Trotz des verhaltenen Starts hält Nokia an seinem Jahresziel fest: Der operative Gewinn soll weiter zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro liegen. Das Erreichen des oberen Endes dieser Spanne sei nach dem schwachen ersten Quartal allerdings schwieriger geworden, räumte der Konzern ein.
Etwas Licht kam von der Netzwerkinfrastruktur-Sparte, die auf bereinigter Basis ein Umsatzplus von 11 Prozent erzielte. Rückenwind kam zudem durch die Übernahme des US-Konkurrenten Infinera. Besonders bei großen Cloud-Anbietern verzeichne man dort starke Nachfrage, so Hotard.
Die Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) zeigten sich nach dem Quartalsbericht skeptisch. Man rechne damit, dass die Aktie angesichts der Zahlen „unterdurchschnittlich abschneiden“ dürfte, hieß es. Der Markt reagierte prompt: Anleger trennten sich in größerer Zahl von den Papieren.
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