Investing.com - Teslas Verkaufszahlen in Europa sind im März deutlich zurückgegangen – und damit schließt das Unternehmen ein insgesamt schwieriges erstes Quartal ab. Der US-E-Autobauer bekommt aktuell gleich von mehreren Seiten Gegenwind: ein Kaufboykott, zunehmende Konkurrenz und mögliche neue Zölle im Zuge der Trump-Rhetorik setzen das Unternehmen unter Druck.
Laut Tesla wurden im März in der EU, der Europäischen Freihandelszone und im Vereinigten Königreich nur noch 28.502 Fahrzeuge neu zugelassen. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es noch 39.684 Einheiten – das geht aus den aktuellen Zahlen des Europäischen Automobilherstellerverbands hervor.
Zwar liegen die Märzzahlen damit über den 16.888 Einheiten, die im Februar verkauft wurden, aber der Marktanteil von Tesla in der Region ist weiter geschrumpft: von 1,8 % auf 1,6 %. Gleichzeitig hat sich der Markt für Elektrofahrzeuge insgesamt deutlich belebt – die Zahl der Neuzulassungen rein batteriebetriebener Fahrzeuge legte im März um 23,6 % zu. Auch Plug-in-Hybride und Hybridfahrzeuge konnten kräftig zulegen, um 19,5 % bzw. 24,5 %. Im Gegensatz dazu gingen die Zulassungen von Fahrzeugen mit Benzinmotor um 20,1 % zurück.
Tesla, der weltweit wertvollste Hersteller von E-Autos, kämpft besonders in Europa mit einem Rückgang der Nachfrage – nicht zuletzt, weil viele Konsumenten sich aus politischen Gründen von der Marke distanzieren, unter anderem wegen der öffentlichen Positionierungen von CEO Elon Musk.
Bereits gestern hatte Tesla (NASDAQ:TSLA) schwache Quartalszahlen veröffentlicht – deutlich unter den Erwartungen. Auch global sind die Auslieferungen im Jahresvergleich gesunken. Das Unternehmen arbeitet derzeit intensiv daran, seine Produktpalette zu modernisieren – unter anderem mit einer neuen, günstigeren Variante des Model Y, dem aktuellen Verkaufsschlager.
Doch auch diese Pläne stehen unter Druck: Der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China erschwert die Situation zusätzlich. Elektroauto-Komponenten aus China unterliegen inzwischen hohen US-Zöllen, was die Kosten für Tesla weiter steigen lässt.
Außerdem wächst der Druck aus China selbst. Dort hat Tesla es mit immer stärkerer Konkurrenz zu tun – und der anhaltende Preiskampf auf dem chinesischen Markt macht die Lage nicht einfacher.