London/Paris, 23. Apr (Reuters) - Bei den Ukraine-Gesprächen in London sind nach Angaben eines Insiders am Mittwoch Fortschritte erzielt worden. Einzelheiten nannte die den Verhandlungen nahestehende Person jedoch nicht. Allgemein war zunächst unklar, wie es nach der Absage des US-Außenministers Marco Rubio und in der Folge eines Treffens von seinen Kollegen aus Europa und der Ukraine weitergehen würde. Vertreter der britischen Regierung sprachen von "substanziellen Gesprächen", etwa von Außenminister David Lammy und Verteidigungsminister John Healey mit ihren ukrainischen Kollegen. Zudem treffe sich Healey mit dem US-Gesandten Keith Kellogg. In einer Erklärung der Gastgeber hieß es, die Gespräche seien wichtig für das Ziel, einen "gerechten und dauerhaften Frieden" im Ukraine-Krieg zu erzielen.
Am Mittwochnachmittag europäischer Zeit schrieb US-Präsident Donald Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social, man stehe einer Einigung zum Krieg in der Ukraine sehr nah. Einzelheiten nannte er nicht. Trump kritisierte zudem als "sehr schädlich für die Friedensverhandlungen", dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Anerkennung der russischen Annexion der Krim ausgeschlossen habe. Die Halbinsel sei seit Jahren für die Ukraine verloren und "nicht einmal ein Diskussionsthema".
Allgemein sollen sich die Gespräche in London den vorliegenden Informationen zufolge darum gedreht haben, zu welchen Zusagen die Ukraine bereit sei. Drei Diplomaten, die namentlich nicht genannt werden wollten, haben erklärt, die jüngsten US-Vorschläge schienen mehr von der Ukraine zu verlangen als von Russland. Neben dem Status der Krim wurden als weitere Streitpunkte das Drängen der Regierung in Moskau zu einem Ende der EU-Sanktionen genannt, was Diplomaten zufolge von den Europäern abgelehnt wird. Die Ukraine will einem Insider zufolge ihrerseits erst eine komplette und bedingungslose Feuerpause, bevor über territoriale Fragen diskutiert wird.