Investing.com - Die Aktien von Reckitt Benckiser (LON:RKT) sind am Mittwoch nach Quartalszahlen deutlich unter Druck geraten. In der Spitze büßten sie mehr als fünf Prozent ein. Zwar überzeugten Teile des Geschäfts, doch schwache Entwicklungen in Nordamerika sowie Unsicherheiten rund um geplante Verkäufe belasteten die Stimmung der Anleger.
Für das erste Quartal 2025 meldete der britische Konsumgüterkonzern ein organisches Umsatzplus von 1,1 Prozent. Die Kerneinheit Core Reckitt legte um 3,1 Prozent zu, getragen von starker Nachfrage in den Schwellenländern und im Bereich Intimate Wellness.
Besonders dynamisch zeigten sich die Schwellenmärkte mit einem Anstieg um 10,7 Prozent. Auch im Intimate-Wellness-Segment lief es rund – dort legte der Umsatz um 16,6 Prozent zu, unterstützt von neuen Produkten in Europa und China sowie kräftigem Volumenwachstum.
Analysten von Barclays (LON:BARC) sprachen von einer positiven Überraschung. Beide Bereiche hätten die Erwartungen deutlich übertroffen, für Intimate Wellness sehen sie die Bruttomarge bei über 80 Prozent. Entsprechend hoben sie ihre Umsatzprognosen für das Gesamtjahr leicht an.
Getrübt wurde das Bild allerdings von einem schwächeren Abschneiden in den Industrieländern. In Nordamerika sanken die Umsätze um 0,9 Prozent – laut Konzern unter anderem wegen Lagerabbau bei Händlern und einer vorsichtigeren Verbraucherstimmung. Die zum Verkauf stehende Sparte „Essential Home“ fiel mit einem Rückgang um 7 Prozent klar ab – auch das lag deutlich unter den Erwartungen.
Laut Medienberichten könnte der angestrebte Verkauf von „Essential Home“ deutlich weniger einbringen als ursprünglich erhofft. Die Bewertung der Sparte liege inzwischen bei drei bis vier Milliarden Pfund – zuvor war von bis zu sechs Milliarden die Rede. Barclays bezeichnete dies als erheblichen Risikofaktor.
An der Prognose für das laufende Jahr hält Reckitt dennoch fest. Erwartet wird ein organisches Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent auf Konzernebene, bei Core Reckitt sollen es drei bis vier Prozent sein. Das laufende Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Pfund ist bereits zu rund 815 Millionen umgesetzt.
Barclays senkte das Kursziel für die Aktie dennoch von 55,50 auf 53 Pfund. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf Bewertungsdruck rund um die geplanten Veräußerungen und ein zunehmend schwieriges Finanzierungsumfeld für potenzielle Käufer.
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