Investing.com - Die angespannte Handelssituation zwischen den USA und China sorgt in der US-Technologiebranche zunehmend für Nervosität. Der Wedbush-Analyst Dan Ives sieht angesichts der Exportbeschränkungen und drohender Gegenschritte aus China erheblichen Klärungsbedarf. Ohne rasche Fortschritte bei den Handelsgesprächen könnten wichtige US-Techwerte ins Hintertreffen geraten.
Im Mittelpunkt steht dabei Nvidia (NASDAQ:NVDA). Nach dem Verbot des H20-KI-Chips für den chinesischen Markt droht dem Konzern der Zugang zu einem wichtigen Absatzmarkt wegzubrechen. Unterdessen bereitet Huawei laut Medienberichten bereits den Marktstart eines eigenen KI-Chips vor. Der 910C soll Anfang Mai in die Massenfertigung gehen – eine Entwicklung, die Branchenbeobachter als direkte Folge der Handelsspannungen werten.
Neben Nvidia könnten auch andere US-Schwergewichte wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Tesla (NASDAQ:TSLA) von den Auswirkungen betroffen sein. Analyst Ives warnt vor einem unübersichtlichen Marktumfeld, das Planungen erschwere. "Kommt das iPhone 17 wirklich im September?", fragt er. Auch die Präsentation günstigerer Tesla-Modelle sowie Investitionen in neue KI-Projekte seien vor diesem Hintergrund mit Fragezeichen versehen.
Ein solches Umfeld dürfte sich laut Wedbush auch auf die laufende Berichtssaison auswirken. Der Mangel an klaren Rahmenbedingungen erschwere die Unternehmenssteuerung, was zu vorsichtigeren Ausblicken führen dürfte. Sollte sich die Lage nicht entspannen, seien negative Effekte auf Budgets, Investitionen und Personal nicht auszuschließen. Auch Rezessionssorgen würden dadurch wieder präsenter.
Ives verweist darauf, dass die USA derzeit in der Künstlichen Intelligenz führend seien – erstmals seit Jahrzehnten vor China. Angeführt werde diese Entwicklung von Konzernen wie Nvidia, Microsoft (NASDAQ:MSFT), Amazon (NASDAQ:AMZN), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Palantir (NASDAQ:PLTR), Oracle (NYSE:ORCL) und Tesla. Durch die aktuelle Handelspolitik drohe jedoch ein Rückschlag. "Die USA behindern sich selbst – und eröffnen Huawei & Co. Chancen auf dem Präsentierteller", so Ives.
Wedbush fordert daher zügige Fortschritte in den Gesprächen mit China. Ohne neue Abkommen könne das Vertrauen in den Markt nachhaltig leiden.
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