Investing.com - Der Vermögensverwalter Janus Henderson denkt darüber nach, seine US-Investments zurückzufahren – und zwar vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Volatilität an den Märkten und der anhaltenden Unsicherheit rund um die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump. Das berichtet Bloomberg heute.
Laut einem E-Mail-Interview mit CEO Ali Dibadj, auf das sich Bloomberg beruft, könnte das Unternehmen bis zu 10 % seines verwalteten Vermögens reduzieren – aus Sorge, dass die Sonderstellung der USA an den globalen Märkten zunehmend infrage gestellt wird.
Zum Jahresende 2024 verwaltete Janus Henderson Kundengelder in Höhe von 378,7 Milliarden Dollar – davon entfielen 62 % auf Nordamerika. Dibadj erklärte gegenüber Bloomberg, dass Kapital künftig stärker in andere Regionen wie Asien, China, Europa oder den Nahen Osten fließen könnte.
Seine Aussagen spiegeln eine Marktstimmung wider, die sich spürbar von den US-Märkten abwendet – insbesondere wegen der stark schwankenden Kurse, die durch die Unklarheiten rund um Trumps Kurs ausgelöst wurden.
Ein Auslöser war Trumps Ankündigung von gegenseitigen Handelszöllen Anfang des Monats. Die Folge: Die globale Marktkapitalisierung schrumpfte um insgesamt 10 Billionen Dollar. Zwar nahm Trump später einige dieser Maßnahmen zurück, was die Verluste etwas abmilderte – doch der Ton war gesetzt. Mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 145 % auf chinesische Waren legte er den Grundstein für einen regelrechten Handelskrieg mit China.
Auch der US-Dollar bekam das zu spüren: Im April fiel er auf ein 3-Jahres-Tief. Gleichzeitig rutschten die Kurse von US-Staatsanleihen deutlich ab – ein weiteres Zeichen dafür, dass Investoren aktuell einen Bogen um US-Vermögenswerte machen.
Der S&P 500 liegt im Jahr 2025 bislang rund 10 % im Minus. Auch Trumps jüngste Angriffe auf die US-Notenbank haben zur schlechten Performance beigetragen. Zwar hat er seine Kritik an der Fed und China später wieder etwas relativiert, doch die Nervosität an den Märkten bleibt. Viele Anleger halten sich inzwischen zurück – aus Sorge, was der nächste Schritt aus dem Weißen Haus sein könnte.