Investing.com - Chinas große Internetkonzerne – darunter ByteDance, Alibaba (HK:9988) und Tencent (HK:0700) – haben sich offenbar rechtzeitig vor den neuen US-Exportbeschränkungen mit einer riesigen Menge an Nvidias (NASDAQ:NVDA) H20-KI-Chips eingedeckt. Laut einem Bericht von Nikkei Asia vom Mittwoch sollen Vorräte im Wert von mehreren Milliarden Dollar aufgebaut worden sein.
Demnach haben die drei Unternehmen insgesamt rund eine Million H20-Chips bestellt – fast ein kompletter Jahresvorrat. Die Chips wurden speziell entwickelt, um den US-Vorgaben zu entsprechen, und sind besonders wichtig für KI-Anwendungen wie Inferenzprozesse.
ByteDance soll laut dem Bericht zu den aktivsten Käufern gehören. Gemeinsam mit anderen Firmen wurden offenbar Express-Bestellungen im Wert von über 12 Milliarden Dollar aufgegeben. Ein erheblicher Teil der Chips soll noch vor Inkrafttreten der neuen Regeln Anfang dieses Monats ausgeliefert worden sein.
Beim H20 handelt es sich um eine angepasste Version des H100 – mit einem geringeren Stromverbrauch, was ihn besonders für den chinesischen Markt attraktiv macht. Nvidia selbst rechnet für das erste Quartal mit einem Umsatzrückgang von 5,5 Milliarden Dollar infolge der neuen Exportbeschränkungen.
Inzwischen schauen sich viele chinesische Unternehmen nach Alternativen um – etwa den Ascend-Chips von Huawei. Außerdem wird laut Nikkei intensiv nach Wegen gesucht, die Beschränkungen zu umgehen, zum Beispiel durch die Gründung von Tochterfirmen im Ausland.
Die Vorratskäufe kommen nicht von ungefähr: In China zieht die Nachfrage nach KI-Rechenleistung deutlich an – angeheizt etwa durch Anwendungen wie DeepSeek, die direkt in Tencents WeChat integriert sind.