Investing.com - Die US-Aktienmärkte sind am Montag deutlich unter Druck geraten. Der Leitindex S&P 500 verlor 2,4 Prozent auf 5.182 Punkte. Marktteilnehmer reagierten damit unter anderem auf Spekulationen über einen möglichen Eingriff des US-Präsidenten Donald Trump in die Unabhängigkeit der Notenbank Federal Reserve.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal erwägt Trump, Fed-Chef Jerome Powell abzusetzen. Hintergrund sei demnach der Versuch, Powell für mögliche wirtschaftliche Schwächen infolge der US-Zollpolitik verantwortlich zu machen. Trump selbst hatte Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und ihn unter anderem als „major loser“ und „Mr. Too Late“ bezeichnet – mit Blick auf aus seiner Sicht zu zögerliche Zinssenkungen.
Analysten des Sevens Report sehen in einem solchen Schritt eine erhebliche Belastung für die Märkte. Sollte Trump versuchen, die Unabhängigkeit der Fed zu untergraben, drohe ein rechtlicher Konflikt, der die ohnehin fragile Marktstimmung zusätzlich belasten könnte. In der Folge sei auch ein Rückfall des S&P 500 unter die Marke von 5.000 Punkten nicht auszuschließen, heißt es in einer aktuellen Einschätzung.
Besonders kritisch sei, dass die Stabilität des amerikanischen Rechtssystems und die institutionelle Verlässlichkeit der US-Regierung für viele Investoren eine zentrale Rolle spielten. Die Analysten schreiben: „Internationale Anleger kaufen US-Vermögenswerte, weil sie auf ein berechenbares System vertrauen – eines, das nicht von Wahlausgängen oder Machtverschiebungen in Washington abhängig ist.“
Die jüngsten Äußerungen Trumps könnten dieses Vertrauen erschüttern. Die Analysten betonten, solche Angriffe untergrüben das Bild eines stabilen Regierungsapparats – und damit auch das Narrativ amerikanischer wirtschaftlicher Ausnahmestellung.