Investing.com – Apple (NASDAQ:AAPL) verlor über Nacht seinen Titel als wertvollstes Unternehmen weltweit, denn es wurde nun von Microsoft (NASDAQ:MSFT) überholt. Aber das ist längst nicht alles, InvestingPro zeigt, dass Apple-Investoren mit noch viel größeren Rückschlägen rechnen müssen und auf gar keinen Fall den Analysten-Bewertungen von Morgan Stanley (NYSE:MS) & Co folgen sollten.
Der Grund? Die massiven Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf chinesische Importe verhängt hat. Diese Entscheidung trifft Apple ins Mark, denn das Unternehmen produziert den Großteil seiner iPhones in China. In den letzten Tagen büßte die Apple-Aktie mehr als 20 % ihres Wertes ein.
Apple steht vor einer scheinbar unlösbaren Herausforderung. Ab Mittwoch werden auf Einfuhren aus China Abgaben von 104 Prozent fällig. Das ist ein massiver Schlag für das Unternehmen, das seine Lieferketten über Jahrzehnte in China aufgebaut hat. Branchenexperten warnen vor den Konsequenzen: Sollte Apple dem Druck von Donald Trump nachgeben und seine Produktion in die USA verlagern, dann müssten die US-Kunden für ein iPhone bis zu 3.500 Dollar auf den Tisch legen. Hinzu kommt, dass bereits die Verlagerung von nur 10 Prozent der Lieferkette in die USA drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten würde, so der Wedbush-Analyst Dan Ives.
Die Botschaft aus dem Weißen Haus ist dabei klar: Handelsminister Howard Lutnick schwärmt bereits von Millionen von Arbeitskräften. Doch diese Vision ist an Utopie nicht zu übertreffen. Marktexperte Craig Moffett von Moffett Nathanson betont, dass Apples Lieferketten, die über 15 bis 20 Jahre in China aufgebaut wurden, nirgendwo anders so schnell reproduziert werden könnten. Der US-Arbeitsmarkt bietet zudem weder die nötigen Qualifikationen noch die Kapazitäten, um solche Produktionsvolumina zu stemmen.
Apple versucht, Notlösungen zu finden. Das Unternehmen plant, iPhones aus Indien in die USA zu liefern, da die Zölle dort „nur“ bei 27 Prozent liegen. Doch auch dies ist keine nachhaltige Strategie. Analystin Laura Martin von Needham erinnert daran, dass Apple drei Jahre gebraucht hat, um 14 Prozent der iPhone-Produktion nach Indien zu verlagern. Eine vollständige Umstrukturierung der Lieferketten würde deutlich länger dauern – und vor allem deutlich teurer werden. Sinkende Margen und Gewinne scheinen bereits jetzt in Stein gemeißelt.
Trump und seine Regierung behaupten weiterhin felsenfest, dass die USA über die Ressourcen und Arbeitskraft für eine heimische iPhone-Produktion verfügen. Analysten und Branchenexperten sehen eine komplett andere Realität. Der technologische und logistische Aufwand, um die Produktion in ein anderes Land zu verlagern, ist immens – und die Kosten müssten letztendlich an die Verbraucher weitergegeben werden. Wenn Apple die Preise jedoch erhöht, riskiert es, den Wettbewerbsvorteil zu verlieren, der es zu einem der profitabelsten Unternehmen der Welt gemacht hat.
Wie weit weg Trump von der Realität agiert, zeigt sein jüngstes Bestreben, die Kohleindustrie aufblühen zu lassen. Eines seiner Kernargumente ist, dass Deutschland aufgrund der Energiewende am Boden war, aber jetzt geht es wieder steil bergauf, weil überall im ganzen Land neue Kohlekraftwerke entstehen.
Trotz der düsteren Aussichten bleibt die Analysten-Community überraschend optimistisch. Das durchschnittliche Apple-Kursziel von 41 Analysten liegt bei 241,54 Dollar – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von 38,04 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs von 174,98 Dollar.
Morgan Stanley hat am gestrigen 8. April seine „Overweight“-Einstufung für Apple bestätigt und ein Kursziel von 220,00 Dollar gesetzt. Doch kann man sich auf diese Einschätzungen verlassen?
Die Finanzmodelle von InvestingPro zeichnen ein deutlich nüchterneres Bild. Der durchschnittliche Fair Value, der aus 14 Finanzmodellen berechnet wird, liegt bei nur 179,58 Dollar. Noch drastischer ist der Blick auf die Kurs/Buch-Multiples, die bei gerade einmal 149,64 Dollar liegen. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Apple keineswegs das Schnäppchen ist, als das es viele Anleger derzeit wahrnehmen. Die Euphorie der Analysten scheint angesichts der politischen und wirtschaftlichen Realitäten überzogen, wie jetzt auch Goldman Sachs (NYSE:GS) durchblicken ließ.
Quelle: InvestingPro
Die Apple-Aktie steht an einem kritischen Punkt. Die Zölle von Donald Trump haben das Unternehmen in eine Zwickmühle gebracht, aus der es kurzfristig keinen Ausweg zu geben scheint. Langfristige Investitionen in die Lieferketten sind teuer und zeitaufwendig, während die Umsetzung der Zölle unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzen des Unternehmens hat.
Für Anleger ist es daher ratsam, genau hinzuschauen. Die Diskrepanz zwischen den optimistischen Kurszielen der Analysten und den realistischen Bewertungen der Finanzmodelle von InvestingPro zeigt, dass Vorsicht geboten ist. Apple mag zwar ein ikonisches Unternehmen sein, aber die aktuellen Herausforderungen könnten die Zukunftsaussichten massiv ins Negative drehen lassen.
Wer wirklich Gewinne an der Börse erzielen möchte, sollte sich nicht auf überzogene Analystenbewertungen verlassen und lieber Tools nutzen, welche die Fundamentaldaten für jeden leicht verständlich auswerten. Mit dem InvestingPro Screener kann zudem jeder Unternehmen finden, die echte Schnäppchen sind. Hier finden Sie objektive Bewertungen auf Basis fundierter Finanzmodelle – und entdecken echte Perlen, bevor der Markt aufspringt.
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Dieser Artikel zeigt: Die Zukunft von Apple ist ungewiss. Doch mit den richtigen Tools können Sie als Anleger kluge Entscheidungen treffen – und sich vor teuren Fehlern schützen.