Investing.com - Für Nvidia (NASDAQ:NVDA) gibt es zumindest an einer Front Entwarnung: Die wichtigsten KI-Server des Konzerns dürften von den neuen US-Strafzöllen verschont bleiben - dank des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA). Das berichtete das Analysehaus Bernstein am Montag.
„Eine der am häufigsten gestellten Fragen in der vergangenen Woche lautete, ob Nvidias KI-Rechenzentrumsprodukte von neuen Zöllen betroffen sein könnten“, hieß es in einer Analyse von Bernstein. Während Halbleiter im Allgemeinen von wechselseitigen Strafzöllen ausgenommen seien, betreffe dies nicht automatisch Komplettsysteme - insbesondere dann, wenn es sich um Hardware-lastige Produkte wie Nvidias DGX- und HGX-Server handele.
Laut Bernstein stammen rund 60 Prozent der für die USA bestimmten Nvidia-Serverimporte im Jahr 2024 aus Mexiko, weitere 30 Prozent aus Taiwan. Damit seien zumindest die aus Mexiko kommenden Systeme gemäß den Bestimmungen des USMCA aller Wahrscheinlichkeit nach zollfrei. Grundlage für die Einschätzung seien Importklassifizierungen (HTS-Codes) wie 8471.50, 8471.80 und 8473.30, die unter das Handelsabkommen fielen. Die Produkte würden somit unter die im Abkommen definierten Ausnahmen fallen.
Auch Server, die nach Mexiko importiert und dort weiterverarbeitet werden, könnten laut Bernstein unter dieselbe Regelung fallen. Eine finale Bewertung durch die Behörden steht jedoch noch aus.
Für Anleger ist das aber nur ein schwacher Trost. Die Nvidia-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 30 Prozent verloren - die Hälfte davon allein seit Dienstag. Der Grund: Die Zolloffensive der USA lastet schwer auf Technologiewerten.
Trotz der Kursverluste bleibt Bernstein optimistisch. Die Aktie sei mit dem aktuellen Bewertungsniveau - rund dem 20-fachen der erwarteten Gewinne - so günstig wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. „Wir glauben weiterhin an das KI-Wachstum. Und sobald sich der Staub gelegt hat - hoffentlich bald! - könnte sich ein Einstieg lohnen“, schreiben die Analysten. Ihr Urteil: „Outperform“.
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