Berlin, 03. Apr (Reuters) - Der Betreiber des Autoterminals in Bremerhaven, BLG Logistics, hält wegen der angekündigten US-Zölle eine Verkleinerung seiner Belegschaft für möglich. Das Unternehmen müsse sich auf weniger Umsatz und Gewinn sowie gegebenenfalls eine geringere Beschäftigung einstellen, teilte BLG Logistics am Donnerstag mit. Der Autoterminal Bremerhaven gehört mit über 1,5 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr zu den größten Autohäfen der Welt. Laut BLG betreffen 30 Prozent des Autoumschlags in Bremerhaven die USA. Im schlimmsten Fall könnte sich dieses US-Geschäft halbieren, bekräftigte das Unternehmen. Diese Prognose hatte BLG schon zu den bereits bekannten 25-prozentigen US-Zöllen auf Autoimporte abgegeben.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch darüber hinaus einen Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe in die Vereinigten Staaten ab dem 5. April angekündigt. Zudem sollen ab dem 9. April noch höhere Zölle für einige der größten US-Handelspartner wirksam werden, für die EU sollen 20 Prozent gelten.
"Als größter Automobillogistiker in Deutschland werden wir die Folgen spüren", erklärte BLG-Chef Matthias Magnor. Zölle wirken handelshemmend und damit wohlstandsvernichtend. Leidtragende seien exportorientierte Volkswirtschaften und Unternehmen. "Ich persönlich bin zutiefst traurig, dass die jahrzehntelange freundschaftliche Verbundenheit zwischen Amerika und Deutschland und insbesondere zwischen Amerika und Bremen derart unter die Räder kommt." BLG beschäftigt nach eigenen Angaben an fast 100 Standorten in Europa, Amerika, Afrika und Asien rund 11.000 Menschen.