Berlin, 03. Apr (Reuters) - Ungeachtet des Drucks der US-Regierung zur Streichung von Diversitätsprogrammen haben 80 Staaten und Organisationen am Donnerstag eine stärkere Förderung von Menschen mit Behinderung in der Entwicklungshilfe beschlossen. In Berlin wurde am Donnerstag auf dem dritten Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen beschlossen, dass mindestens 15 Prozent der Entwicklungsprojekte Inklusion fördern sollten. Weltweit soll es etwa 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderungen geben.
"Mit der Amman-Berlin-Erklärung ist uns ein echter Durchbruch für die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit gelungen", sagte die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). "Erstmals gibt es ein messbares Ziel, wie internationale Zusammenarbeit zu Inklusion beitragen kann."
Die Entscheidung kommt zu einer Zeit, in der die Regierung von US-Präsident Donald Trump angeordnet hatte, die eigene, milliardenschwere Entwicklungshilfe durch USAid einzustellen. Trump hatte zudem angeordnet, dass alle Firmen weltweit, die mit der US-Regierung Geschäfte machen, ihren Diversitäts- und Gleichstellungsprogrammen abschwören sollen. Dies hatte vor allem in Europa deutliche Kritik ausgelöst.