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Folgen des Schuldenpakets belasten "Bad Bank" für Altlasten der Hypo Real Estate

ReutersApr 3, 2025 9:06 AM

- Die Lockerung der Schuldenbremse in Deutschland belastet indirekt das bundeseigene Abwicklungsinstitut für die Altlasten der Hypo Real Estate (HRE). Die FMS WertmanagementFMSWA.UL (FMSW) spüre zumindest kurzfristig die infolge des Milliardenpakets gestiegenen Zinsen, sagte die für die Portfoliobewirtschaftung zuständige Vorständin Carola Falkner zur Bilanzvorlage am Donnerstag in München. "Es wird uns insgesamt vermutlich, wenn es so anhält, den Zinsüberschuss etwas verhageln", sagte die Managerin. "Dort sind wir genauso betroffen wie ein Häuslebauer, der einen Immobilienkredit aufnimmt und im Moment auch wieder höhere Zinsen zahlen muss." Nach schwarzen Zahlen im vergangenen Jahr erwartet die FMSW jedoch auch 2025 mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle hätten dagegen fast keine Folgen für das Wertpapierportfolio der FMSW, sagte Falkner. "Diese Volatilitäten, die wir im Moment sehen, betreffen unser Portfolio nur im ganz, ganz kleinen Prozentbereich." Zur Begründung verwies sie darauf, dass es sich überwiegend um Papiere staatlicher Kreditnehmer handle. "Das wäre jetzt was anderes, wenn wir die großen Autobauer zum Beispiel finanzieren würden."

PORTFOLIO-LAUFZEIT BIS 2067

Die auf die Finanzierung von Immobilien und Staaten spezialisierte HRE war in der Finanzkrise 2008 kollabiert und vom Bund aufgefangen worden. Seit 2010 baut die FMSW deren Portfolio ab, das von anfangs 175,7 Milliarden Euro auf 40,8 Milliarden Euro zum Ende des vergangenen Jahres schrumpfte. 2024 konnten die Bestände um 4,8 Milliarden Euro reduziert werden, wie Vorstandschef Christoph Müller berichtete. Nachdem nur in den ersten beiden Jahren Verluste angefallen waren, erwirtschaftete die FMSW nun zum 13. Mal in Folge einen Gewinn. Dieser belief sich operativ auf 41 Millionen Euro und unter dem Strich auf 17 Millionen Euro.

Hintergrund der zähen Abwicklung sind Müller zufolge die langen Laufzeiten der gehaltenen Wertpapiere, die sich teilweise noch auf viele Jahrzehnte erstrecken. Zwar habe man nun durch die Auflösung von Derivaten die Möglichkeit geschaffen, die Portfolio-Laufzeit vom Jahr 2078 auf 2067 zu verkürzen. Eine Auflösung des Portfolios auf einen Schlag sei jedoch weniger sinnvoll als eine geduldige Vorgehensweise. "Es ist im Moment nicht wirtschaftlich sinnvoll, das Gesamtportfolio abzubauen", sagte Müller. Deswegen werde die FMSW wahrscheinlich noch zumindest bis Mitte des kommenden Jahrzehnts für ihre Aufgabe benötigen. Er verwies auf Fälligkeiten einiger Papiere Mitte der 2030er Jahre. Das könnte dann die Frage aufwerfen, "ob das ein sinnvoller Zeitpunkt ist, dann wirklich das Gesamtportfolio entsprechend abzubauen".

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