Brüssel/Berlin, 02. Apr (Reuters) - Unter dem Eindruck zunehmender transatlantischer Spannungen sind die Nato-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel zu zweitägigen Beratungen zusammengekommen. Er erwarte einen "Moment der Wahrheit", sagte Luxemburgs Chefdiplomat Xavier Bettel vor Beginn der Beratungen am Donnerstag im Hauptquartier der Allianz. Die USA müssten nun deutlich machen, was sie überhaupt noch mit Europa zu tun haben wollten, sagte Bettel auch mit Blick auf die neuen US-Strafzölle, die die europäische Wirtschaft hart treffen dürften.
Die USA und Europa hätten einen gemeinsamen Feind, namentlich Russland, betonte Bettel. "Ich hoffe, dass wir einen gemeinsamen Nenner finden", fügte er hinzu. "Wir müssen pragmatisch sein." Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte vor dem Treffen vor Journalisten, die USA hätten aktuell keine Pläne, ihre Militärpräsenz in Europa zu reduzieren. "Es gibt keine Pläne, dass sie plötzlich ihre Präsenz hier in Europa verringern", betonte der niederländische Politiker angesichts der Mahnungen von US-Präsident Donald Trump an Europa, sich um die eigene Verteidigung selbst zu kümmern.
Zu den turnusgemäßen Beratungen der 32 Mitgliedstaaten in der belgischen Hauptstadt wurde auch US-Außenminister Marco Rubio erwartet. Geplant sind zunächst Beratungen mit den Partnern im Indo-Pazifik - Australien, Japan, Südkorea und Neuseeland. Am Abend ist ein Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha vorgesehen. Am Freitag wird die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erwartet, bevor das Nato-Treffen am Mittag zu Ende geht. Deutschland wird bei dem Treffen von der geschäftsführenden Außenministerin Annalena Baerbock vertreten.