Die Aktie des US-Restaurantunternehmens Sweetgreen ist am Donnerstag um 22 Prozent eingebrochen, nachdem das Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und seine Jahresprognose deutlich nach unten korrigiert hat. Der Betreiber gesundheitsorientierter Schnellrestaurants kämpft mit einer rückläufigen Kundenfrequenz und stagnierenden Umsätzen.
Im zweiten Quartal erwirtschaftete Sweetgreen einen Umsatz von 185,6 Millionen US-Dollar – ein Zuwachs von gerade einmal 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit blieb das Unternehmen klar hinter den Markterwartungen zurück, die bei rund 193 Millionen Dollar lagen. Der bereinigte Verlust pro Aktie lag mit 20 Cent deutlich unter der Prognose von minus 9 Cent.
Besonders alarmierend: Die flächenbereinigten Umsätze (Same-Store Sales) sanken um 7,6 Prozent – ein scharfer Kontrast zum Wachstum von 9,3 Prozent im Vorjahr. Der Rückgang ist vor allem auf ein deutliches Minus bei der Kundenfrequenz und im Produktmix zurückzuführen. Zwar konnte durch Preisanpassungen ein leichter Ausgleich erzielt werden, dieser fiel mit 2,5 Prozent jedoch zu gering aus, um den Negativtrend zu stoppen.
Für das Gesamtjahr rechnet Sweetgreen nun nur noch mit einem Umsatz zwischen 700 und 715 Millionen US-Dollar – weit unter dem bisherigen Analystenkonsens von knapp 740 Millionen Dollar. Auch die Prognose für die flächenbereinigten Verkäufe wurde gesenkt: Statt Wachstum erwartet das Management nun einen Rückgang zwischen 4 und 6 Prozent.
Trotz der verhaltenen Entwicklung hält das Unternehmen an seinen Expansionsplänen fest. Für das laufende Jahr sind mindestens 40 neue Standorte geplant, davon 20 mit der automatisierten „Infinite Kitchen“-Technologie, die Prozesse in der Essenszubereitung effizienter gestalten soll.
Auf Betriebsebene zeigt sich der Druck ebenfalls: Die Marge auf Restaurantniveau sank von 22,5 auf 18,9 Prozent, das bereinigte EBITDA halbierte sich im Jahresvergleich auf 6,4 Millionen Dollar.
Sweetgreen steht damit vor der Herausforderung, in einem schwierigen Marktumfeld verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und operative Schwächen zu beheben – während es gleichzeitig versucht, mit technologischen Innovationen und neuen Standorten zukunftsfähig zu bleiben.