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Bundesbank-Präsident Nagel: Starker Euro kein Grund zur Sorge

ReutersNov 24, 2025 5:10 PM

- Der gestiegene Eurokurs bremst nach Ansicht von Bundesbankpräsident Joachim Nagel die deutsche Wirtschaft - ist aber keine große Gefahr. "Meines Erachtens ist das aktuelle Bewertungsniveau des Euro nicht besorgniserregend", sagte Nagel am Montag auf einer Konferenz in Frankfurt. Seit Jahresbeginn habe der Euro zum Dollar zwar um über zwölf Prozent aufgewertet. Aber der Dollarkurs liege mit zurzeit rund 1,16 Euro nicht weit weg von seinem historischen Mittel. "Doch durch die Euro-Aufwertung hat sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und des Euroraums weiter verschlechtert", betonte der Zentralbanker laut Redetext. "Sie ist nach Bundesbank-Berechnungen nicht mehr günstig, sondern neutral."

Europa und Deutschland müssten sich in der fragmentierten Welt möglichst gut aufstellen. "Wir müssen aufpassen, dass wir im geostrategischen Konflikt zwischen den USA und China nicht zerrieben werden", sagte Nagel. Deshalb müsse man enger mit Staaten zusammenarbeiten, die ebenfalls an einem offenen, regelgebundenen Handel interessiert seien. Das Abkommen zwischen den lateinamerikanischen Mercosur-Staaten und der Europäischen Union sei ein gutes Beispiel. "Allerdings sollten neue Freihandelsabkommen deutlich schneller verhandelt werden als das Mercosur-Abkommen, bei dem es über 25 Jahre dauerte."

Die höheren US-Zölle unter Präsident Donald Trump hätten die Weltwirtschaft bisher weniger belastet als zeitweise befürchtet - "ihre negativen Folgen dürften aber noch zunehmen", mahnte der Bundesbankpräsident. Bei den deutschen und europäischen Exporten in Länder außerhalb der EU liege der Anteil der USA bei etwa einem Fünftel. "Für das hiesige Exportgeschäft kommt die Wechselkursentwicklung erschwerend hinzu."

Nach zwei Rezessions-Jahren werde die deutsche Wirtschaft 2025 insgesamt wahrscheinlich nur leicht wachsen, sagte Nagel. Nächstes Jahr dürfte das Plus deutlicher ausfallen. "Dazu tragen allerdings die voraussichtlich höheren Staatsausgaben wesentlich bei." Für dauerhaft stärkeres Wachstum müsse die Wirtschaft produktiver werden, verlorene Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen und insgesamt ihre Möglichkeiten besser ausschöpfen. Dies erfordere ein günstiges Umfeld für Investitionen und Innovationen, etwa durch Bürokratieabbau und Regulierungserleichterungen.

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