
Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Freitag ruhig gegenüber ihren wichtigsten Peers vor den vorläufigen PMI-Daten von HSBC für den privaten Sektor in Indien für November, die um 05:00 GMT (10:30 IST) veröffentlicht werden.
Investoren werden den PMI-Zahlen des privaten Sektors in Indien besondere Aufmerksamkeit schenken, um Hinweise auf die Auswirkungen der Senkung der Goods and Services Tax (GST) auf die verarbeitende Industrie zu erhalten. Der PMI-Bericht würde die Auswirkungen der GST-Senkungen auf den allgemeinen Konsumtrend zeigen.
Im weiteren Sinne hat die Indische Rupie unterdurchschnittlich abgeschnitten, da die Vereinigten Staaten (US) und Indien trotz monatelanger Verhandlungen zwischen den Verhandlungsführern beider Nationen noch kein Handelsabkommen erzielt haben. Sie haben jedoch erklärt, dass ein bilaterales Abkommen bald angekündigt wird.
Anfang dieses Monats erklärte der US-Präsident Donald Trump, dass er die Zölle auf Importe aus Indien „irgendwann“ senken werde. Derzeit erhebt Washington 50 % Zölle auf Importe aus Neu-Delhi, einschließlich einer zusätzlichen Abgabe von 25 % als Strafe für den Kauf von Öl aus Russland.
Im Hinblick auf die Geldpolitik sind sich Marktexperten sicher, dass die Reserve Bank of India (RBI) die Zinssätze in ihrer bevorstehenden Geldpolitik im Dezember senken wird. „In Bezug auf die Geldpolitik erwarten wir, dass die RBI den Repo-Satz um 25 Basispunkte (bps) auf 5,25 % in der nächsten Sitzung senken wird, da die Inflation unter der Toleranzspanne von 2 % bis 6 % der Zentralbank liegt“, sagten Analysten von Morgan Stanley.

Das Paar USD/INR fällt bei der Eröffnung am Freitag auf etwa 88,80. Der 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) bei etwa 88,70 fungiert weiterhin als wichtige Unterstützung für die USD-Bullen.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) erholt sich in Richtung 60,00. Ein entscheidender Durchbruch des RSI über dieses Niveau würde ein bullishes Momentum auslösen.
Nach unten wird das Tief vom 21. August bei 87,07 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird das Allzeithoch von 89,12 eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.