Das Pfund Sterling (GBP) handelt am Donnerstag während der europäischen Handelsstunden vorsichtig um 1,3450 gegenüber dem US-Dollar (USD). Das Währungspaar GBP/USD hat Schwierigkeiten, Boden zu gewinnen, da der US-Dollar Stärke zeigt, bevor wichtige wirtschaftliche Daten aus den Vereinigten Staaten (US) um 12:30 GMT veröffentlicht werden.
Zum Zeitpunkt der Berichterstattung hält sich der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen abbildet, nahe einem fast zweiwöchigen Hoch von etwa 97,80, das am Mittwoch erreicht wurde.
Die Anleger werden die US-Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 20. September genau beobachten, um frische Hinweise zum aktuellen Stand des Arbeitsmarktes zu erhalten. In letzter Zeit haben Kommentare von Beamten der Federal Reserve (Fed) signalisiert, dass sie sich mehr um den sich verschlechternden Arbeitsmarkt als um die Inflationsdrucke sorgen, die weiterhin deutlich über dem Ziel der Zentralbank von 2% liegen.
Das US-Arbeitsministerium wird voraussichtlich zeigen, dass die Zahl der Personen, die zum ersten Mal Arbeitslosengeld beantragen, von zuvor 231K auf 235K gestiegen ist. Die dovishen Erwartungen der Fed haben sich in der zweiten Woche des Monats erheblich verstärkt, nachdem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 264K für die Woche bis zum 6. September gestiegen sind, dem höchsten Wert seit vier Jahren.
In der Sitzung am Donnerstag werden die Anleger auch die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter für August im Blick haben. Es wird geschätzt, dass die neuen Aufträge für langlebige Güter um moderat 0,5% zurückgegangen sind. Im Juli sanken die Auftragseingänge für langlebige Güter um 2,8%.
Weitere bemerkenswerte Veröffentlichungen im US-Wirtschaftskalender werden die endgültige Lesung des BIP für das zweite Quartal (Q2) und die Daten zum Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) sein.
Das Pfund Sterling scheint am Donnerstag um 1,3450 gegenüber dem US-Dollar anfällig zu sein. Das Währungspaar GBP/USD handelt nahe dem unteren Ende einer Aufwärtskanal-Formation um 1,3470. Der kurzfristige Trend des GBP/USD-Paares bleibt bärisch, da der 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) weiterhin als wichtige Barriere um 1,3514 fungiert.
Der 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) ist stark unter 50,00 gefallen. Ein frisches bärisches Momentum würde entstehen, wenn der RSI unter 40,00 fällt.
Nach unten wird das Tief vom 1. August bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 1. Juli nahe 1,3800 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.