
Das Paar USD/CHF setzt seinen Abwärtstrend auf etwa 0,8015 während der asiatischen Handelsstunden am Donnerstag fort. Der US-Dollar (USD) steht gegenüber dem Schweizer Franken (CHF) weiterhin unter Verkaufsdruck aufgrund anhaltender Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed. Die Anleger werden die Veröffentlichung der Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Berichte aus der Schweiz und den USA später am Donnerstag im Auge behalten.
US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag, dass er die Fed-Gouverneurin Lisa Cook entlassen habe, was den ersten Fall in der Geschichte der Fed darstellt, dass ein Präsident einen Zentralbankgouverneur entlässt. Trump sagte, dass er bald eine "Mehrheit" seiner Nominierten im Fed-Vorstand haben werde, die seinen Wunsch unterstützen werden, die Zinssätze zu senken. Die unberechenbaren Aktionen der Trump-Administration und die Aussicht auf eine dovishere Fed könnten den Greenback kurzfristig untergraben.
Darüber hinaus haben Händler ihre Wetten auf eine Zinssenkung der Fed nächsten Monat erhöht, nachdem der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, signalisiert hatte, dass eine Senkung möglich sei. Dies könnte zum Abwärtstrend des USD beitragen. Williams sagte am Mittwoch, dass es wahrscheinlich sei, dass die Zinssätze irgendwann fallen können, aber die politischen Entscheidungsträger müssen sehen, was die kommenden Daten über die Wirtschaft anzeigen, um zu entscheiden, ob es angemessen ist, bei der Sitzung im September eine Senkung vorzunehmen.
Das Schweizer BIP wird später am Donnerstag im Mittelpunkt stehen. Es wird geschätzt, dass die Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal (Q2) um 0,1% gegenüber dem Vorquartal und um 1,4% im Jahresvergleich wächst. Jede unerwartete negative Überraschung bei den Schweizer Wirtschaftsdaten könnte den CHF nach unten ziehen und helfen, die Verluste des Paares zu begrenzen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.