Das EUR/JPY-Paar hält sich am Montag bei etwa 171,75 stabil, wobei ein leicht schwächerer Euro (EUR) gegenüber dem japanischen Yen (JPY) eine vorsichtige Marktstimmung widerspiegelt, während die Aufmerksamkeit auf die Geopolitik gerichtet ist. US-Präsident Donald Trump kündigte am Freitag an, dass er am 15. August in Alaska mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen wird, um ein Ende des Krieges in der Ukraine zu verhandeln, eine Entwicklung, die die Risikostimmung und Währungsflüsse in den kommenden Tagen beeinflussen könnte.
Obwohl das Paar nach einem zweimonatigen Anstieg etwas an Aufwärtsmomentum verloren hat, bleibt die breitere bullish Struktur intakt, gestützt durch eine klare geldpolitische Lücke zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of Japan (BOJ).
Die EZB ließ ihre Leitzinsen im Juli unverändert, wobei der Einlagenzins bei 2,00%, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15% und der Spitzenzinssatz bei 2,40% blieb. Diese Entscheidung folgte auf acht Zinssenkungen seit Dezember 2024, da die Zentralbank versuchte, das langsame Wachstum in der Eurozone zu unterstützen. Allerdings haben die Entscheidungsträger nun eine vorsichtigere Haltung eingenommen, wobei einige Beamte andeuten, dass der Zinssenkungszyklus möglicherweise beendet ist. Die Marktpreise spiegeln reduzierte Erwartungen an weitere Senkungen in diesem Jahr wider, wobei einige Banken wie die Deutsche Bank nun prognostizieren, dass der nächste Schritt eine Zinserhöhung im Jahr 2026 sein könnte, wenn die Inflation auf Kurs bleibt.
Auf der anderen Seite hielt die BOJ ihren kurzfristigen Leitzins im Juli bei 0,50% stabil, aber das Summary of Opinions zeigte, dass einige Mitglieder offen für eine weitere Zinserhöhung vor Jahresende sind, wenn die inflationsbedingten Druckverhältnisse anhalten und die Tarifrisiken nachlassen. Die Zentralbank hob ihre Inflationsprognose für das Geschäftsjahr 2025 auf 2,7% von 2,2% an und verwies auf höhere Lebensmittelpreise und eine Verbesserung der Stimmung. Politische Instabilität in Japan, einschließlich des Verlusts der parlamentarischen Mehrheit der Regierungspartei, hat jedoch die Aussichten auf zeitnahe politische Maßnahmen getrübt. Analysten warnen, dass fiskalische Unsicherheit eine hawkische Fortsetzung verzögern könnte. Händler warten nun am Donnerstag auf die Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Daten sowohl aus der Eurozone als auch aus Japan, die frische Hinweise für EUR/JPY bieten könnten.
Aus technischer Sicht behält EUR/JPY auf dem Tageschart einen bullishen mittelfristigen Bias bei, wobei das Paar komfortabel über dem 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 169,70 und dem 100-Tage-SMA bei 166,13 handelt.
Auf der Abwärtsseite wird unmittelbare Unterstützung bei 171,37 (Freitags-Tief) gesehen, gefolgt vom 50-Tage-SMA bei 169,70; ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte die Tür für einen tieferen Rückgang in Richtung 167,50 öffnen.
Die Momentum-Indikatoren sind neutral, wobei der Relative Strength Index (RSI) bei etwa 54 stabil bleibt, nachdem er aus dem überkauften Bereich zurückgegangen ist, was darauf hindeutet, dass noch Spielraum für einen Anstieg besteht, ohne dass ein unmittelbares Erschöpfungsrisiko besteht. Das Histogramm des Moving Average Convergence Divergence (MACD) zeigt Anzeichen einer nachlassenden bärischen Dynamik, was darauf hindeutet, dass ein nachhaltiger Durchbruch über 172,50 einen neuen Anstieg in Richtung des Juli-Hochs bei 173,90 auslösen könnte.