Die gestrige Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Bank of England hatte einen klar hawkishen Beigeschmack, wie ING-Devisenanalyst Francesco Pesole feststellt.
„Der MPC musste zum ersten Mal zwei Abstimmungsrunden durchführen, um eine Mehrheit von 5:4 zu erreichen, da sich eine größer als erwartete hawkish dissidente Fraktion herausbildete. Darüber hinaus deutete die BOE subtil an, dass sich das Ende des Lockerungszyklus nähert, indem sie erklärte: „Die restriktive Geldpolitik hat mit der Senkung des Leitzinses an Nachdruck verloren.“
„Die Pressekonferenz von Gouverneur Andrew Bailey war nicht so hawkish, aber angesichts der deutlichen Aufwärtskorrektur der Inflationsprognosen und der heruntergespielten Sorgen um den Arbeitsmarkt sind die Abflachung der Renditekurve und die Rally des Pfund Sterling völlig gerechtfertigt. Eine weitere Senkung bis zum Jahresende ist nun zu 75 % eingepreist. Das andere heiße Thema dieser Sitzung war die Reduzierung der quantitativen Straffung. Der MPC veröffentlichte seine Schätzung, dass die QT die Renditen am langen Ende um 15-25 Basispunkte erhöht hat, was die Erwartungen einer Reduzierung im September aufrechterhalten dürfte.
„Die große hawkish Dissens betont stärker die zukünftigen Inflationszahlen. Eine überzeugendere Moderation scheint nun notwendig, um eine weitere Senkung im Jahr 2025 vollständig in den Preisen zu berücksichtigen. Das Pfund Sterling befindet sich daher in einer stärkeren Position, auch wenn die ungünstige fiskalische Lage und die Stärke des Euro eine Korrektur des EUR/GBP verhindern könnten. Das Cable bleibt attraktiver, und ein Anstieg über 1,35 ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut möglich.“