Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Freitag niedriger gegenüber dem US-Dollar (USD) nach einer dreitägigen Gewinnsträhne. Der USD/INR erholt sich auf fast 87,75, da Marktexperten gewarnt haben, dass Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien die indischen Exporte erheblich beeinträchtigen könnten.
Die Handelskonflikte zwischen beiden Volkswirtschaften eskalierten am Mittwoch, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Importe aus Indien auf 50% erhöht hatte, während Indien an seiner Haltung festhält, weiterhin Öl aus Russland zu kaufen, was die Wettbewerbsfähigkeit der Textil-, Pharma- und Schmuckindustrie Neu Delhis verringert.
Analysten der Bank of America (BofA) haben gewarnt, dass die zunehmende Zolldifferenz zwischen Indien und anderen Asien-Pazifik-Nationen zu einem erheblichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Neu Delhis führen könnte. Sie fügten hinzu, dass Trumps Zölle einen "netto Einfluss von 10 Milliarden Dollar auf Indiens Ausfuhren in die USA" bedeuten würden.
Dennoch hielt die Reserve Bank of India (RBI) die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das laufende Geschäftsjahr unverändert bei 6,5%, obwohl sie sich der laufenden Handelsprobleme zwischen den USA und Indien bewusst ist.
In der Zwischenzeit hat der kontinuierliche Abfluss ausländischer Mittel aus den indischen Aktienmärkten auch die Aufwärtsbewegung der Indischen Rupie begrenzt. Bisher in diesem Monat haben ausländische institutionelle Investoren (FIIs) Aktien im Wert von 15.951,68 Crores Rupien verkauft. Sie haben an jedem Handelstag im August Anteile am indischen Aktienmarkt abgebaut. Im Juli verkauften FIIs Aktien im Wert von 47.666,68 Crores Rupien.
In Zukunft warten die Anleger auf den Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi in China, um am Gipfel der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) teilzunehmen. Marktexperten glauben, dass es eine Chance für bilaterale Gespräche geben könnte, da Washington auch gedroht hat, China mit Strafen für den Kauf von russischem Öl zu belegen.
Der USD/INR setzt seine Aufwärtsbewegung nach einem dreitägigen Ausverkauf fort und erholt sich auf fast 87,75. Das Paar begann sich zu korrigieren, nachdem es am Dienstag ein Allzeithoch von etwa 88,25 erreicht hatte. Dennoch bleibt der kurzfristige Trend des Paares bullish, da der 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) um 87,08 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) oszilliert im Bereich von 60,00-80,00, was auf ein starkes bullishes Momentum hindeutet.
Nach unten wird der 20-Tage EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom Dienstag von etwa 88,25 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.