Das Pfund Sterling (GBP) steigt am Dienstag auf fast 1,3630 gegenüber dem US-Dollar (USD). Das GBP/USD-Paar legt zu, während der US-Dollar nach einem neuen wöchentlichen Hoch zurückgeht, nachdem US-Präsident Donald Trump neue Zolltarife für 14 wichtige Handelspartner angekündigt hat.
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs Hauptwährungen verfolgt, vorsichtig um 97,35.
Am Montag sandte US-Präsident Trump Briefe an 14 Länder, in denen er die Zolltarife für Länder festlegte, die während der 90-tägigen Zollverlängerung keinen Handelsvertrag mit Washington abgeschlossen haben. Bemerkenswert ist, dass das Weiße Haus 25% Zölle auf Importe aus Japan verhängte, mit dem Washington in den letzten Wochen aktiv verhandelt hat.
In der Zwischenzeit erklärte der japanische Premierminister Shigeru Ishiba, dass Tokio weiterhin mit den USA verhandeln werde, um einen für beide Seiten vorteilhaften Handelsvertrag zu erreichen, berichtete Reuters.
Nachdem er Briefe an seine Handelspartner gesendet hatte, warnte US-Präsident Trump in einem Beitrag auf Truth.Social, dass jede Art von Vergeltung mit einer ähnlichen Erhöhung der Einfuhrzölle beantwortet würde. Trotz der Drohungen mit Zöllen steigen die asiatischen Märkte am Dienstag, da Trump die Tür für zusätzliche Handelsverhandlungen bis zum 1. August offen ließ, an dem die neuen Zölle in Kraft treten würden.
Die anhaltende Unsicherheit über Trumps Zollpolitik wird voraussichtlich den US-Dollar unter Druck halten. Marktexperten haben Schwierigkeiten, die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Wachstumsprognosen für die USA und die Welt zu beurteilen.
Das Pfund Sterling bewegt sich am Dienstag leicht höher auf fast 1,3630 gegenüber dem US-Dollar. Das GBP/USD-Paar bemüht sich, den 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) zu halten, der um 1,3600 gehandelt wird. Eine Abwärtsbewegung des Paares unter diesen Wert würde den kurzfristigen Trend bärisch wenden.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) schwebt leicht über 50,00, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum nachgelassen hat.
Nach unten wird die psychologische Marke von 1,3500 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Dreieinhalbjahreshoch um 1,3800 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.