Das Paar EUR/USD gewinnt im frühen europäischen Handel am Montag an Stärke und nähert sich 1,1415. Der Euro (EUR) steigt gegenüber dem Greenback, da US-Präsident Donald Trump die Frist für die 50%-Zölle auf die EU bis zum 9. Juli verlängert. Später am Montag werden die Händler auf die Reden von Christine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), und Joachim Nagel, dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank, achten.
Trump erklärte am Sonntag, dass er nach einem Telefonat mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einer Verlängerung der Frist für die 50%-Zölle auf die Europäische Union (EU) bis zum 9. Juli zugestimmt habe. Dies könnte wiederum die Gemeinschaftswährung kurzfristig stützen. Anfang April hatte Trump 20% Zölle auf die EU im Rahmen seiner umfassenden "reziproken Zölle" verhängt, bevor er den Satz für 90 Tage auf 10% senkte.
Auf der anderen Seite des Atlantiks sagte das EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras, dass die Zentralbank die Kreditkosten vorerst stabil halten könnte, nach einer voraussichtlichen Zinssenkung um einen viertel Punkt im nächsten Monat. Stournaras fügte hinzu, dass die EZB weiterhin einen sitzungsbezogenen und datengestützten Ansatz verfolgen werde.
Dennoch könnten die US-Handelszölle und die damit verbundenen Unsicherheiten Verkaufsdruck auf den EUR ausüben. Die Märkte haben laut Reuters eine Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung der EZB am 5. Juni eingepreist, jedoch nur eine weitere Senkung für den Rest des Jahres.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.