Frankfurt, 19. Mai (Reuters) - Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's setzt den Dollar und die US-Staatsanleihen unter Druck. Der Dollar-Index.DXY rutschte am Montag um 0,7 Prozent auf 100,384 Punkte ab. Die Rendite der zehnjährigen US-BondsUS10YT=RR stieg im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,537 Prozent nach 4,440 Prozent am Freitag.
Moody's hatte am Freitagabend die Kreditwürdigkeit der USA von "Aaa" auf "Aa1" herabgestuft und dem Land damit die Top-Bonität entzogen. Zur Begründung für den Schritt führte die Agentur an, dass sich die Finanzlage der USA im Vergleich zu früheren Zeiten und zu anderen hochbewerteten Staaten voraussichtlich weiter verschlechtern werde. Insgesamt dürften die Auswirkungen auf den Markt überschaubar bleiben, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Grund dafür sei, dass Moody's als letzte der drei großen Ratingagenturen nach S&P und Fitch den USA die Bestnote aberkannt hat.
RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar mahnte hingegen zur Vorsicht. "Spurlos sollte auch der Entzug der dritten Top-Bonität durch Moody's an den Finanzmärkten nicht vorbeigehen", sagte der Experte. "Auch, weil diesmal die Kritik aus dem Weißen Haus an der Entscheidung nicht lange auf sich warten ließ. Sie könnte in dieser Form und bei einer entsprechenden Eskalation die Unabhängigkeit der Rating-Agenturen infrage stellen." US-Finanzminister Scott Bessent wies die Herabstufung als unbegründet zurück. Der geplante Gesetzentwurf zur Verlängerung der Steuersenkungen werde das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sagte Bessent am Sonntag dem Sender "CNN".
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