Das Paar USD/CHF handelt höher, unterstützt von einer breiten Rallye des US-Dollars nach einem bedeutenden Durchbruch in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Die beiden Länder haben eine 90-tägige Pause in ihrem Handelskrieg vereinbart, wobei die USA die Zölle auf chinesische Waren auf 30% (von 145%) senken und China seine Abgaben auf 10% (von 125%) reduzieren. Dieser Schritt hat die Marktstimmung gestärkt und den US-Dollar-Index (DXY) um über 1% auf den höchsten Stand seit einem Monat, nahe 101,90, getrieben. Die Rallye erfolgt trotz der Warnung von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler, dass schnelle Änderungen in der Handelspolitik es den Entscheidungsträgern erschwert haben, die zugrunde liegende Stärke der US-Wirtschaft zu bewerten.
Der US-Dollar hat erheblichen Rückhalt durch steigende Anleiherenditen erhalten, wobei die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf 4,4500% gestiegen ist, was die reduzierten Erwartungen an Zinssenkungen der Fed in naher Zukunft widerspiegelt. Die Marktstimmung bleibt bullish, während die Anleger die Auswirkungen des 90-tägigen Zollstillstands verdauen, der den Druck auf die globalen Handelsströme vorübergehend verringert hat. Das Atlanta Fed GDPNow-Modell prognostiziert derzeit ein Wachstum im zweiten Quartal von 2,30% SAAR, was die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft trotz anhaltender Herausforderungen unterstreicht.
Im Gegensatz dazu hat der Schweizer Franken zurückgeblieben, was auf eine reduzierte Nachfrage nach sicheren Häfen hinweist, da sich das globale Risikoumfeld verbessert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht sich weiterhin Gegenwind gegenüber, während sie die Auswirkungen einer starken Währung auf ihre exportorientierte Wirtschaft managt. Die jüngste Underperformance des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar unterstreicht diese Dynamik, während auch der EUR/CHF nahe 0,9384 höher gehandelt wird.
Der USD/CHF zeigt ein bullisches Signal und handelt derzeit um 0,9000, wobei der 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) unmittelbare Unterstützung bietet. Das Paar hat das kritische Niveau von 0,8910 überschritten, das nun als erste Unterstützungsmarke fungiert, gefolgt von 0,8880 und 0,8850. Auf der Oberseite wird Widerstand bei 0,9050, 0,9080 und 0,9110 gesehen.
Die Momentum-Indikatoren sind gemischt, wobei der Relative Strength Index (RSI) in den mittleren 60er-Bereichen schwebt und neutrale bis leicht bullish Bedingungen widerspiegelt. In der Zwischenzeit signalisiert der Moving Average Convergence Divergence (MACD) ein anhaltendes Aufwärtsmomentum, was die positive technische Perspektive verstärkt. Der Average Directional Index (ADX) bleibt jedoch im niedrigen 20er-Bereich gedämpft, was darauf hindeutet, dass der aktuelle Aufwärtstrend an starker Überzeugung mangelt.