Washington, 10. Apr (Reuters) - Der Preisauftrieb in den USA schwächt sich mehr als erwartet ab. Die Verbraucherpreise legten im März um 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu und damit deutlich langsamer als im Februar mit 2,8 Prozent. Dies teilte das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet. Zu Jahresbeginn hatte die Inflationsrate noch bei 3,0 Prozent gelegen.
Von Februar auf März fielen die Preise sogar - und zwar um 0,1 Prozent. Fachleute hatten einen Zuwachs von 0,1 Prozent erwartet. Die Inflationsdaten für März erfassen noch nicht die Effekte der von US-Präsident Donald Trump im laufenden Monat verkündeten Sonderzölle, die er allerdings für viele Staaten mittlerweile vorübergehend auf Eis gelegt hat. Dem Präsidialamt zufolge bleibt es aber beim Basiszollsatz von zehn Prozent. Die US-Notenbank hat den Leitzins zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Vor einem möglichen Schritt nach unten möchte sie mehr Klarheit, wie sich die Zollpolitik auf Konjunktur und Inflation auswirkt.
Notenbankchef Jerome Powell betonte jüngst, Sonderzölle drohten die Inflation anzuheizen. Es sei aber noch zu früh, um zu sagen, welcher geldpolitische Kurs der richtige sein werde. Anleger spekulieren stark darauf, dass die Fed auf die Zölle mit einer Reihe von Zinssenkungen reagieren wird. Nach einer Pause im Mai könnte der erste Schritt nach unten im laufenden Jahr demnach im Juni kommen.