
Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
16.40 Uhr - Eine Partnerschaft mit der US-Football-Liga NFL treibt die Aktien des auf Yoga-Outfits spezialisierten US-Sportbekleidungshersteller LululemonLULU.O. Die Papiere verteuern sich um rund vier Prozent, nachdem der Konzern zusammen mit der National Football League (NFL) und dem Sportartikel-Händler Fanatics eine Kollektion mit Markenzeichen der 32 NFL-Teams präsentiert hat. Damit bietet Lululemon erstmals NFL-Produkte an. Wegen der schleppenden Nachfrage nach der hochpreisigen Yoga-Bekleidung auf dem Heimatmarkt, sucht Lululemon neue Absatzmärkte. Die Aktie hat in diesem Jahr mehr als 50 Prozent Wert eingebüßt.
14.25 Uhr - Der überraschende Wahlsieg von Präsident Javier Milei in Argentinien gibt dem Peso Auftrieb. Die Währung verteuert sich Händlern zufolge um zehn Prozent. Ein Dollar kostet damit 1355 Peso. Milei hat bei den Zwischenwahlen am Sonntag einen deutlichen Sieg davongetragen und damit von den Wählern ein Mandat erhalten, seinen radikalen Umbau der Wirtschaft trotz der weit verbreiteten Unzufriedenheit über seinen harten Sparkurs fortzusetzen. Die Ratingagentur Fitch hatte vergangene Woche mitgeteilt, die US-Unterstützung für die argentinischen Märkte habe eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Landes verhindert.
14.00 Uhr - Die Erwartung eines US-Zollabkommens mit China gibt Technologiewerten und den US-notierten Aktien chinesischer Unternehmen Rückenwind. In Europa legen die Titel von Chipfirmen wie ASM InternationalASMI.AS, ASMLASML.AS und InfineonIFXGn.DE um bis zu zwei Prozent zu. Damit hieven sie den europäischen Technologie-Branchenindex.SX8P um gut ein Prozent ins Plus. Im vorbörslichen US-Handel gewinnen MicronMU.O, ArmARM.O, NvidiaNVDA.O und BroadcomAVGO.O zwischen rund 2,5 und 3,5 Prozent. Gefragt sind auch die an der Wall Street notierten Aktien chinesischer Unternehmen - etwa des Onlinehändlers AlibabaBABA.N, des Elektroautobauers NioNIO.N und des Musikstreaming-Konzerns Tencent MusicTME.N, die um gut ein bis fast drei Prozent zulegen. "Die Entwicklungen am Wochenende waren eine ziemlich positive Überraschung", sagt Kenny Ng, Stratege beim Finanzdienstleister Everbright. Hochrangige Unterhändler der USA und Chinas hatten am Sonntag den Rahmen für eine Vereinbarung ausgearbeitet, über die Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping im Laufe der Woche bei einem Treffen in Südkorea entscheiden sollen.
11.00 Uhr - Die Preise am Ölmarkt können ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Die Nordsee-Rohölsorte BrentLCOc1 und US-Leichtöl WTICLc1 verbilligen sich um rund ein Prozent auf 65,40 und 60,96 Dollar je Fass (159 Liter). Spekulationen auf eine Handelsvereinbarung zwischen den USA und China hatten die Preise zuvor um genauso viel ins Plus gehievt. "Das Rahmenabkommen kompensiert zum Teil die Sorgen, dass Russland die neuen US-Sanktionen gegen RosneftROSN.MM und LukoilLKOH.MM durch größere Rabatte und den Einsatz von Schattenflotten unterlaufen und so Käufer anlocken könnte", sagt IG-Marktanalyst Tony Sycamore. Sollten die Sanktionen jedoch weniger wirksam sein als erwartet, könnte ein Überangebot Experten zufolge die Preise erneut unter Druck setzen.
10.45 Uhr - Spekulationen auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China ermuntern Anleger zum Einstieg am Kryptomarkt. Aus den Depots fliegt hingegen die "Antikrisen-Währung" GoldXAU=. Die umsatzstärkste Cyber-Devise, der BitcoinBTC=, verteuert sich in der Spitze um 2,5 Prozent auf 116.272 Dollar. Gefragt ist auch EtherETH= mit einem Plus von bis zu 4,6 Prozent. Der Goldpreis rutscht hingegen um fast zwei Prozent auf 4039 Dollar je Feinunze ab. "Die Aussicht auf einen US-China-Handelsdeal stützt risikoreiche Anlagen und belastet Gold", erläutert UBS-Analyst Giovanni Staunovo. "Man sollte aber auch bedenken, dass niedrigere Zölle der US-Notenbank Fed weiteren Spielraum für Zinssenkungen geben würden." Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Gold an, da es keine Zinsen abwirft, und stützen so den Preis.
10.15 Uhr - Der Quartalsbericht von PorscheP911_p.DE kommt trotz roter Zahlen bei den Anlegern insgesamt gut an. Die Aktien steigen in der Spitze um fast 4,5 Prozent, bevor sie sich bei einem Plus von rund 2,5 Prozent einpendeln. Der in eine Krise geratene Sportwagenbauer wird sich nach eigener Einschätzung im kommenden Jahr deutlich erholen, auch wenn er noch nicht zu alter Stärke zurückfinden dürfte. Zudem fiel im dritten Quartal der bereinigte operative Verlust mit 967 Millionen Euro geringer als befürchtet aus - Analysten hatten im Schnitt mit 1,094 Milliarden Euro gerechnet. Die Experten der US-Investmentbank Jefferies weisen zugleich darauf hin, dass die Mitteilung "keine zusätzlichen negativen Nachrichten brachte". Ein Börsenhändler zeigt sich hingegen skeptisch: "Die Story schon jetzt kaufen, ohne irgendeinen Beweis für eine Verbesserung? Dafür ist es wohl zu früh."
Weitere Marktberichte unter Doppelklick .CDE .FDE .NDE .TDE