
Frankfurt, 17. Okt (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.30 Uhr - Die Aussicht auf einen teilweisen Rückzug des US-Chipherstellers MicronMU.O aus China belastet die Aktie. Die Papiere geben im vorbörslichen US-Handel rund zwei Prozent nach. Micron plane, die Belieferung chinesischer Rechenzentren mit Serverchips einzustellen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund sei die Tatsache, dass sich das Geschäft nach einem Lieferverbot für Microns Produkte nach China im Jahr 2023 nicht erholen konnte. Das Unternehmen werde jedoch weiterhin zwei chinesische Kunden mit Rechenzentren außerhalb Chinas beliefern. Einer davon sei der Laptop-Hersteller Lenovo0992.HK.
13.50 Uhr - Die Furcht der Anleger vor einer neuen Krise bei den US-Regionalbanken belastet den Kryptosektor. Der BitcoinBTC= rutscht um bis zu knapp vier Prozent auf 103.660 Dollar ab. Die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hatte ihn bereits im früheren Wochenverlauf um insgesamt mehr als sechs Prozent ins Minus gedrückt. Am Freitagmorgen war er zeitweise noch um 1,3 Prozent vorgerückt. "Bitcoin stellt damit einmal mehr seine Doppelnatur unter Beweis", erläutert Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Zwar wird die Kryptowährung temporär immer wieder als vermeintlicher Fluchthafen wahrgenommen, doch in der Praxis leidet sie unter risikoscheuem Verhalten am Kapitalmarkt." Andere Cyber-Devisen wie EtherETH= und RippleXRP= verlieren in der Spitze ebenfalls rund vier Prozent. Danach pendeln sich die Verluste bei minus ein bis zwei Prozent ein.
11.45 Uhr - Der Erfolg der neuen KI-Brille von EssilorLuxotticaESLX.PA hat der Aktie ein Rekordhoch beschert. Die Titel des französisch-italienischen Eigners der Marke "Ray-Ban" klettern an der Börse in Paris um bis zu 12,3 Prozent. Mit 310,70 Euro sind sie zeitweise so teuer wie nie. Der Konzern meldete für das dritte Quartal einen Rekordumsatz. Die Verkäufe stützte vor allem eine starke Nachfrage nach seinen in Partnerschaft mit dem US-Technologiekonzern MetaMETA.O entwickelten "Ray-Ban Meta"-Brillen. Nach Einschätzung von Finanzchef Stefano Grassi trug diese in den vergangenen Monaten mehr als vier Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei. Das neue Produkt ermöglicht das Aufnehmen von Fotos und Videos, das Streamen und die Nutzung von KI-Assistenten. Laut den Experten von Barclays könnten Smart-Brillen wie "Ray-Ban Meta" die einschneidendste Innovation seit dem Mobiltelefon werden. Die britische Großbank rechnet bis 2035 mit einem globalen Absatz von 60 Millionen Geräten.
10.50 Uhr - Die Aussicht auf einen Verkauf nach Österreich ermuntert Anleger zum Einstieg bei der Nürnberger Versicherung. Die Aktien der Nürnberger Beteiligungs-AGNLVGn.DE, der börsennotierten Holding des Versicherers, springen um fast 14 Prozent auf 119 Euro. Die Vienna Insurance GroupVIGR.VI (VIG) bietet 120 Euro je Nürnberger-Aktie und hat sich von Großaktionären bereits 64,4 Prozent der Anteile gesichert, wie die Unternehmen mitteilten. Für die VIG, die neben Österreich bisher vor allem in Osteuropa stark vertreten ist, ist es die größte Übernahme der Firmengeschichte. Die VIG-Aktie rutscht nach der Ankündigung um fast 5,5 Prozent ab. Die Experten des Finanzdienstleisters Erste Group verwiesen auf die Tatsache, dass der Angebotspreis über den 115 Euro je Aktie liegt, die VIG ursprünglich zahlen wollte. "Er entspricht etwa dem Zweifachen des Buchwerts der Nürnberger", hieß es. "Für ein Versicherungsunternehmen, das 2024 einen Nettoverlust verzeichnet hat und sich derzeit in einer Restrukturierung befindet, ist das ziemlich teuer."
08.30 Uhr - Der GoldpreisXAU= hat den sechsten Tag in Folge ein neues Allzeithoch erreicht und steuert damit auf seine beste Woche seit September 2008 zu. Die "Antikrisen-Währung" legt in der Spitze um 1,2 Prozent auf 4378,69 Dollar je Feinunze zu und ist damit erneut so teuer wie nie. "Die neu entflammten Sorgen um die Kreditlage regionaler US-Banken geben Händlern einen weiteren Grund, Gold zu kaufen", sagte Tim Waterer, Chefanalyst beim Broker KCM. Dabei könnten 4500 Dollar schneller als gedacht zum Ziel werden. Vieles hänge jedoch davon ab, wie lange die Zuspitzung des US-Handelskonflikts mit China und der teilweise Stillstand der US-Verwaltung anhalten.
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