
Berlin, 06. Okt (Reuters) - Börsianer schauen etwas optimistischer auf die Konjunktur in der Euro-Zone als zuletzt. Das Stimmungsbarometer dazu kletterte im Oktober stärker als erwartet um 3,8 Punkte auf minus 5,4 Zähler, blieb damit allerdings im negativen Bereich, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1138 Investoren mitteilte. Dies ist der erste Anstieg nach zwei Rückgängen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Fachleute hatten nur mit einem leichten Anstieg auf minus 8,5 Punkte gerechnet. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Zukunftserwartungen hellten sich auf.
Vordergründig sehe es zwar ein bisschen so aus wie die erhoffte konjunkturelle Wende zum Besseren, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Aber die Werte für Deutschland, Österreich und die Schweiz und die Euro-Zone als Ganzes blieben weitgehend hinter den August-Werten zurück. "Mit anderen Worten: Die September-Daten waren aus Sicht der Anleger negativ überzeichnet, vor allem, was die Erwartungen anbelangt", betonte Hübner. "Auch aus Euroland kommen gemischte Signale - vor allem Deutschland spürt nach wie in den realen Daten heftigen Gegenwind."
Der Sentix-Index für Deutschland legte zu. Allerdings bleibe die Lage-Komponente trotz leichter Aufhellung mit -36,5 Punkten auch klar im Rezessionsbereich, erklärte Hübner. "Ohne nachhaltige Verbesserungen in den Rahmenbedingungen und nur mit Rüstung wird es schwer sein, einen Aufschwung zu starten",
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im Frühjahr um 0,3 Prozent und war damit eines der Schlusslichter im Euroraum. Deutschland kann sich derzeit kaum aus der Stagnation lösen. Spürbare Erholung wird erst erwartet, wenn die staatlichen Mehrausgaben bei Infrastruktur 2026 und 2027 Wirkung zeigen dürften.