TradingKey - Am Montag verzeichneten die europäischen Aktienmärkte überwiegend Verluste bei den wichtigsten Indizes, doch Rüstungsaktien widersetzten sich dem Trend und stiegen aufgrund von Marktprognosen für steigende europäische Rüstungsausgaben. Rheinmetall, ein führender Hersteller von gepanzerten Fahrzeugen, verzeichnete einen Anstieg von über 3 %, Renk stieg um 2,6 %, Hensoldt legte mehr als 3 % zu, Saab kletterte über 4 %, und die Leonardo-Aktien, die an europäischen Börsen notiert sind, erlebten einen Aufschwung, wobei die deutschen Aktien um mehr als 6 % zulegten.
JPMorgan-Analyst David Perry stellte fest, dass Europa weiterhin fest entschlossen ist, die Ukraine zu unterstützen, da Kiews Fähigkeit, Russland entgegenzutreten, sonst erheblich geschwächt wäre. Analysten von Berenberg bekräftigten diese Einschätzung und wiesen darauf hin, dass Europa mehr Mittel für seine Verteidigung aufwenden muss. Medienberichten zufolge diskutieren europäische Länder, angeführt von Großbritannien und Frankreich, seit Jahresbeginn die Bildung einer freiwilligen Koalition, um die Verteidigung der Ukraine zu unterstützen.
Am Freitag, dem 15. August, trafen sich der US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin in Alaska, konnten jedoch keine Einigung zur Beendigung des Krieges erzielen. Trump kündigte an, am 18. August im Oval Office mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammenzutreffen. Sollte das Gespräch erfolgreich verlaufen, ist ein weiteres Treffen mit den Führern der USA, Russlands und der Ukraine geplant.
Im Vorfeld des Treffens am Montag postete Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, dass Selenskyj den Krieg mit Russland fast sofort beenden könne, aber weder die Krim, die während Obamas Präsidentschaft abgetreten wurde, zurückerhalten noch der NATO beitreten könne. Die Krim, eine strategisch bedeutende Halbinsel in der Südukraine, wurde 2014 von Russland annektiert.
Analysten schlagen vor, dass Trumps Treffen mit Putin ihn an die Seite des russischen Führers stellt, um ein Friedensabkommen anstatt eines Waffenstillstands zu suchen. Diese Haltung steht im Kontrast zu den Positionen der europäischen Nationen und deutet auf eine mögliche Kluft zwischen den USA und Europa bei der Lösung des Ukraine-Konflikts hin, was die Unsicherheit bezüglich der bevorstehenden Gespräche verstärkt. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten die Spannungen erneut eskalieren, was die Rüstungsaktien möglicherweise weiter stärken könnte.