Sydney, 11. Aug (Reuters) - An den asiatischen Börsen herrscht zum Wochenauftakt eine vorsichtige Zuversicht, gestützt von guten Unternehmensergebnissen aus dem Technologiesektor. Im Fokus der Anleger stehen jedoch die am Dienstag erwarteten US-Inflationsdaten, die den weiteren Kurs für den Dollar und die Anleihemärkte vorgeben dürften. Zudem blicken die Investoren auf geopolitische Ereignisse wie eine am Dienstag auslaufende US-Zollfrist für China und ein für Freitag geplantes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Analysten erwarten, dass die Kernrate der US-Verbraucherpreise um 0,3 Prozent steigt und die Jahresrate damit auf 3,0 Prozent klettert. "Die Tonlage der Fed hat sich geändert", sagte Bruce Kasman, Chefökonom bei JPMorgan. "Wir gehen nun davon aus, dass die Fed ihren Lockerungszyklus im September wieder aufnehmen wird." An den Märkten wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September mit rund 90 Prozent eingepreist.
Für Unsicherheit sorgte ein Bericht der "Financial Times", demzufolge die Tech-Konzerne NvidiaNVDA.O und AMDAMD.O der US-Regierung 15 Prozent ihrer Einnahmen aus Chip-Verkäufen in China überlassen wollen, um im Gegenzug Exportlizenzen zu erhalten.
Der dortige Leitindex.SSEC an der Shanghaier Börse gewann 0,2 Prozent auf 3.643,61 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen.CSI300 stieg um 0,4 Prozent auf 4.120,98 Punkte. An der japanischen Börse wurde dagegen wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
ÖLPREISE
Die Ölpreise geben zu Wochenbeginn nach und setzen damit ihren Abwärtstrend fort. Händler verweisen auf die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine sowie Sorgen über die Auswirkungen neuer US-Zölle. Der Blick der Anleger richtet sich zudem auf die US-Inflationsdaten am Dienstag. "Ein schwächer als erwarteter Preisauftrieb würde die Erwartungen auf frühere und deutlichere Zinssenkungen der Fed beflügeln", sagte IG-Marktanalyst Tony Sycamore. "Ein stärkerer Anstieg würde dagegen die Sorgen vor einer Stagflation schüren." Bereits in der vergangenen Woche hatten die Ölpreise mehr als vier Prozent verloren.
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 66,26 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTICLc1 notierte 0,6 Prozent schwächer bei 63,51 Dollar.
DEVISEN
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 147,52 YenJPY= und legte leicht auf 7,1824 YuanCNY= zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8067 FrankenCHF=. Parallel dazu stieg der EuroEUR= um 0,2 Prozent auf 1,1666 Dollar und zog leicht auf 0,9413 FrankenEURCHF= an.
WALL STREET
Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI hatte sich am Freitag mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 44.175,61 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500.SPX gewann 0,8 Prozent auf 6.389,45 Zähler, und der technologielastige Nasdaq.IXIC zog um 1,0 Prozent auf 21.450,02 Stellen an.
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